Quelle: SRF
Das Super-League-spiel vom Samstagabend in St.Gallen wird wohl noch eine Weile zu reden geben. Nach dem Ausgleichstreffer der Sittener in der Nachspielzeit kam es zu einem Rassimus-Eklat. FCSG-Fans sollen Sion-Goalie Timothy Fayulu ausgebuht und rassistisch beleidigt haben: «Es wurden von den St.Galler Fans hinter Fayulu rassistische Dinge gesagt – jetzt weint er. Sie haben Affengeräusche gemacht», sagte Sion-Spieler Serey Dié vor laufender SRF-Kamera zu FCSG-Spieler Nicolas Lüchinger (siehe Video). «Man kennt solche Dinge ja aus den sozialen Medien – aber wenn es dich persönlich betrifft, ist das was ganz anderes», sagt Fayulu gegenüber «Blick». «Es generiert Hass! Dabei ist das ein Gefühl, das ich sonst nicht kenne.»
Liga sichtet Videos
Nach dem Spiel verlangte der FC Sion per Twitter ein Verfahren. Nun reagiert die Swiss Football League (SFL): «Am Montag wird aufgrund der Aussagen ein Verfahren gegen den FC St.Gallen eingeleitet», bestätigt SFL-Sprecher Philippe Guggisberg auf Anfrage. Dabei setze die Liga auf Videosichtungen und Befragungen. Der Vorfall müsse sauber aufgearbeitet werden.
👊🏿 Total soutien à notre joueur Timothy Fayulu victime d’insultes racistes de la part des supporters saint-gallois.
— FC Sion (@FCSion) August 21, 2021
Nous espérons que des sanctions soient appliquées.#FCSion #TousEnsemble #noracisme ❤️🤍 pic.twitter.com/aB3YZbuxGH
«Kein Platz für Rassismus»
Auch der FC St.Gallen meldet sich am Sonntagnachmittag zu Wort. In einer Stellungnahme schreibt die Clubleitung: «Rassismus und Diskriminierung, beleidigendes und respektloses Verhalten und Misstritte unter dem gerne als Entschuldigung angeführten Deckmantel der Emotionen haben beim FC St.Gallen 1879 keinen Platz.» Die Fankurve distanziere sich «klar und unmissverständlich von jeglicher Form von Rassismus».
Weiter heisst es: «Wir entschuldigen uns bei Sion-Torhüter Timothy Fayulu und sichern ihm und allen anderen Spielern des FC Sion unseren Respekt und unsere volle Unterstützung zu.»
Der FCSG will untersuchen, was am Sonntag nach dem Schlusspfiff vorgefallen ist. Mit den Fans sollen hierfür «intensive Gespräche» stattfinden. «Unsere Erkenntnisse stellen wir auch der Swiss Football League zur Aufarbeitung zur Verfügung. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werden wir konsequent einschreiten.»
Schmähgesang gegen Schiedsrichter?
Offenbar wehren sich die Fans selbst gegen die Vorwürfe: Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Der Schmähgesang «Hu-Hu-Hu-Hurensohn» sei kein Affengeräusch gewesen und habe sich gegen den Schiedsrichter gerichtet.
(agm/lag)