«So wird es an der EM schwierig», sagt Xherdan Shaqiri nach der Pleite in Bukarest der Nati gegen Rumänien gegenüber SRF.
Nun, der Reihe nach. Die Schweiz qualifiziert sich für die EM 2024 in Deutschland. Es ist die 6. Endrunde eines internationalen Grossturniers, welche die Nati in Folge bestreiten wird. Da darf man durchaus auch mal auf Instagram damit angeben:
Topf vier statt Topf zwei
Bei allem Stolz: Shaqiri könnte mit seiner Aussage recht behalten. Nach der 0:1-Niederlage der Nati am Dienstag ist klar: Die Schweiz verpasst den Gruppensieg in der EM-Quali-Gruppe I, platziert sich als zweitbeste Mannschaft hinter den Rumänen. Damit wird die Fussballdelegation zwar definitiv am Turnier in Deutschland im kommenden Sommer teilnehmen. Die Niederlage gegen Haupt-Gruppenkonkurrent Rumänien könnte der Nati aber teuer zu stehen kommen.
Denn: Die Mannschaften werden vor der Gruppenauslosung aufgrund ihres Abschneidens in der Qualifikation bewertet. Insgesamt gibt es vier Lostöpfe. Die Schweiz ist nicht – wie Rumänien – in Topf zwei, sondern in Topf vier. So sehen die Töpfe konkret aus:
Wunschgruppe vs. Todesgruppe
Jede EM-Gruppe setzt sich aus je einem Team pro Lostopf zusammen. Im vermeintlich besten Fall – oder einer Wunschgruppe – könnte die Nati also auf Belgien, Rumänien und Slowenien treffen. Im scheinbar schlimmsten Fall würden Frankreich, Österreich und Holland auf die Schweiz warten. Eine regelrechte Todesgruppe, in welcher die Qualifikation für die Achtelfinals als eines der besten zwei Teams (oder durch einen der besten dritten Plätze) schwierig werden würde.
Lostopf zwei heisst aus Schweizer Sicht zudem auch: Es wird definitiv kein hitziges Duell gegen Serbien wie zuletzt an der WM 2022 geben. Und auch eine mögliche Revanche gegen den späteren Turniersieger und Vorrunden-Gegner Italien nach der 0:3-Klatsche an der EM 2021, bleibt den Schweizern verwehrt. Beide Mannschaften werden aus dem gleichen Topf wie die Schweiz gelost.
Auffallend ist zudem, dass einige Startplätze im Schweizer Topf noch nicht besetzt sind. Der Grund dafür: Drei Mannschaften können sich über die Nations-League-Playoffs noch für die Endrunde in Deutschland qualifizieren.
Mit Trainer Yakin nach Hamburg
Qualifikation oder Gruppenauslosung hin oder her, mit dem momentanen Formtief der Nati dürfte es wohl gegen jede Mannschaft schwierig werden. Seit vier Spielen warten die Schweizer auf einen Sieg.
Natürlich wirft das die altbekannte Trainerfrage auf, etliche Fans fordern eine Entlassung von Trainer Murat Yakin. SFV-Direktor Pierluigi Tami stärkt Yakin nach dem Rumänien-Spiel gegenüber SRF aber vorerst den Rücken: «Wir werden zusammen mit Yakin an der Auslosung in Hamburg sein», so Tami.
Die Auslosung der EM-Gruppen findet am 2. Dezember in der Elbphilharmonie statt. Mit Murat Yakin. Und dem Schweizer Bangen, einer Todesgruppe bestmöglich aus dem Weg zu gehen.
(les)