Hallo Heimsieg! Der FC Aarau gewinnt gegen Wil – Tabellenspitze in Schussweite

Das ist ein Start, wie man ihn im «Brüggli» sehen will: Ab Sekunde eins nach dem Anpfiff stürmen die Aarauer aufs Wiler Tor. Zuerst probiert es Vladi – vorbei am Pfosten. Noch einmal Vladi – Corner. Dann da Silva von rechts, zu schnell für die Wiler Hintermannen. Er fällt, Freistoss für Aarau. Wir haben gerade mal die 6. Minute. Fazliu zieht direkt aufs Tor, der Ball prallt und Kronig staubt ab. 1:0!

Wil reagiert, kommt zu guten Chancen. Der FCA zeigt sich in dieser Phase in der Abwehr erneut solide. Doch auch das Ostschweizer Pendant hat sich gefunden, das Spiel plätschert dahin.

Nach einer knappen halben Stunde kommt Fazliu zu einem Eckball von rechts. Er tritt selber an – und wie. Der Ball zirkelt sich an allen, inklusive Torhüter, vorbei ins Tor. Für Fazliu ist es ein spezieller Moment: Stiess er doch auf diese Saison hin vom FC Wil zum FCA, nachdem er für die St. Galler in 113 Spielen 39 Tore und 46 Assists verantwortet hatte.

Engagiert wie in Bellinzona

Aarau drückt weiter, sucht noch vor der Pause die Entscheidung. Das spüren auch die Wiler, die sich mehr und mehr zu härterem Eingreifen hinreissen lassen. In der 37. wie in der 38. Minute gibt es je eine gelbe Karte die Wiler Zali und Dickenmann. Danach ist Pause. Abgesehen von den beiden Treffern ist die Statistik ziemlich ausgeglichen, mit einem leichten Plus im Ballbesitz für den FCA.

Trainer Stephan Keller dürfte seinem Team in der Kabine nochmals klar gemacht haben, dass man an diesem ersten Septembersamstag den ersten Heimsieg der Saison holen kann, will, ja jetzt eigentlich: muss.

Engagiert agiert Aarau auch nach der Pause, die Spielweise weckt schöne Erinnerungen an den 4:0-Auswärtssieg in Bellinzona. Doch irgendwie will der Ball diesmal nicht so schnell wieder ins Tor.

Zittern bis zum Ende

Der Kipppunkt folgt nach genau einer Stunde. Dickenmann, der heute schon gelb gesehen hat, sieht die gleiche Karte noch einmal und deshalb rot. Das Foul wäre nicht einmal wirklich nötig gewesen. Fazliu erdreistet sich kurz darauf, eine Wiederholung seines Eckball-Coups zu versuchen, doch diesmal ist Wils Goalie Keller vorgewarnt, es gibt einen neuen Corner, dieser wird kurz getreten, die Gefahr verpufft.

In der 66. Minute bringt Stephan Keller frische Beine ins Spiel, und zwar jene von Bunjaku (für Eberhard) und Rückkehrer Varol Tasar (für da Silva), der in der Saison 2017/18 für Aarau gespielt und 20 Tore erzielt hatte.

Während Aarau jetzt erst recht versucht, den Entscheidungstreffer zu erzielen, findet Wil wieder etwas zurück ins Spiel. Und kommt in der 77. Minute prompt zum Anschlusstreffer. Wil spielt, als wären sie zu Elft, Aarau reagiert mit einem erneuten Doppelwechsel.

Die Schlussphase ist hektisch, doch den Aarauern gelingt die Rettung über die Zeit. Da ist er: Der erste Heimsieg der Saison.