Skiheld Marco Odermatt

«Ich muss niemandem mehr etwas beweisen»

26.03.2022, 07:17 Uhr
· Online seit 22.03.2022, 13:02 Uhr
Gewinner des Gesamtweltcups und der kleinen Kristallkugel im Riesenslalom: Marco Odermatt hat diesen Skiwinter seine bisher beste Saison gezeigt. Zurück in der Heimat ist er am Dienstag zu Gast bei seinem Ski-Ausrüster Stöckli in Malters und erzählt selbst, wie die Saison für ihn war.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Mit Blick auf seine Kristallkugeln und die goldene Olympia-Medaille sagt Odermatt: «Es war am Sonntag schon eine Genugtuung, als ich dann die grosse Kugel für den Gesamtweltcup in den Händen hielt.» Die grosse Explosion der Gefühle sei es aber nicht gewesen. Denn er wusste ja schon im Vorhinein, dass er es geschafft hatte.

Anders sei es ein wenig früher in der Saison gewesen. Nämlich am Chuenisbärgli in Adelboden. «Als ich da den Riesenslalom vor dem heimischen Publikum gewinnen konnte, war das ein ganz grosser Moment für mich.»

Mutiger Materialwechsel an Olympia

Ein anderer grosser Moment war der Olympiasieg in derselben Disziplin. Zwischen den Läufen änderte Odermatt, trotz Führung nach dem ersten Lauf, das komplette Set-Up. «Ich habe mich im ersten Lauf einfach nicht ganz sicher auf den Skiern gefühlt», erklärt er seinen Entscheid.

Dieser Entscheid sei fürs Serviceteam von Odermatt eine Herausforderung gewesen, sagt Rennsportchef, Beni Matti. Bei der Besichtigung hätte Marco ihnen aber schon nach dem dritten Tor den Daumen rauf gezeigt. Da wussten sie, es sollte passen – und das hat es ja dann auch.

Mit kleinem Team zufrieden

Trotzdem dürfe man nicht unterschätzen, dass die Serviceleute mit viel Druck umgehen müssen. «Wir wollen unserem Athleten ja gerecht werden», so Matti. Die Zusammenarbeit mit Odermatt sei jedoch mustergültig. «Er gibt uns immer sehr gute Feedbacks. Diese sind unbezahlbar.» So könne man als Team Fortschritte machen und immer besser werden.

So sieht das auch Odermatt. Seinen Servicemann hat er schon seit sechs Jahren. Das Vertrauen sei da und das sei essenziell. Ein grösseres Team wünscht er sich nicht. Ausser im Speedbereich wäre es manchmal von Vorteil, wenn nicht nur er ein Feedback zum Material geben würde. «Head zum Beispiel hat etwa 20 Fahrer am Start, welche Rückmeldungen geben können. Ich bin da mit Stöckli allein,» so Odermatt.

Trotzdem ist er in dieser Saison mehrere Male auf dem Abfahrtspodest gestanden. Darum: «Spontan kann ich ja sagen, dass es auch so funktioniert.» Allgemein funktioniere es mit Stöckli. Darum fahre er auch schon seit 2010 diese Marke.

Das macht natürlich Geschäftsführer Marc Gräser sehr stolz. «Es macht uns einfach grosse Freude, Marco auf seinem Weg begleiten zu dürfen.» Die Beliebtheit von Odermatt würden sie auch in den Verkaufszahlen spüren. «Viele Fans von Odi wollen halt auch <seinen> Ski fahren.»

Sind nun für Marco Odermatt Ferien angesagt?

Odermatt: «Die Füsse konnte ich noch nicht hochlagern.» Es seien viele Fotoshootings, Interviews, Talks und Sponsorentermine auf dem Programm gestanden. Und auch mit dem Skifahren sei noch nicht ganz Schluss. «Ich werde an den Schweizermeisterschaften noch den Riesenslalom bestreiten.» Und die nächsten Tage sei er auch noch auf den Skiern und führe einige Tests durch. Beim Material könne man immer noch mehr machen und verbessern.

veröffentlicht: 22. März 2022 13:02
aktualisiert: 26. März 2022 07:17
Quelle: PilatusToday

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