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Lille könnte PSGs Saison zur Schmach machen

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Lille könnte PSGs Saison zur Schmach machen

· Online seit 17.05.2021, 15:40 Uhr
OSC Lille könnte das erfolgsgewohnte Paris Saint-Germain als französischen Meister ablösen. Den Matchball für den Coup spielen die Nordfranzosen nächsten Sonntag in der letzten Runde der Ligue 1.
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Wer von Lille nordostwärts nach Roubaix fährt, durchquert die 1,1 Millionen Einwohner zählende «Métropole Européenne de Lille». Die Gemeindegrenzen verschwimmen, die beiden Stadtzentren liegen nur zehn Kilometer auseinander.

Roubaix hat seinen Namen im Weltsport als Zielort des Radsport-Monuments Paris-Roubaix. «Hölle des Nordens» wird die 250 Kilometer lange Tortur genannt. Wer in Roubaix ankommt, hat etwas erreicht. In der zu Ende gehenden Fussballsaison macht die Mannschaft der Nachbarstadt Lille dem grossen PSG das Leben zur Hölle. Für die Hauptstädter mit ihren grenzenlosen Ambitionen wäre es eine Saison der Schmach, wenn sie nicht nur abermals nicht die Champions League gewonnen hätten, sondern auch noch dem vergleichsweise kleinen Klub aus der Nähe der belgischen Grenze den Vortritt in der Meisterschaft lassen müssten.

Paris Saint-Germain hat es nicht mehr in der eigenen Hand, zum vierten Mal in Serie und zum achten Mal in neun Saisons Meister zu werden - und mit dem zehnten Titel den Rekord von Saint-Etienne einzustellen. Denn vor der letzten Runde führt Lille einen Punkt vor PSG, das noch in Brest, beim 16. der Tabelle, spielen wird. Lille spielt auswärts gegen Angers, den 12. Die bei Punktgleichheit massgebende Tordifferenz spricht klar für die Hauptstädter. Aber Lille würde mit einem Sieg erstmals seit zehn Jahren wieder Meister.

Das Kader von Cheftrainer Christophe Galtier ist nicht derart reich an renommierten Spielern wie jenes von Mauricio Pochettinos PSG. Aber zu erwähnen gilt es etwa Burak Yilmaz, einen türkischen Stürmer mit niedrigem Marktwert und grosser Wirkung. In der Türkei wurde er zweimal Torschützenkönig. Nach Hakan Sükür ist er mit 28 Toren der beste Torschütze der Nationalmannschaft. Im Juli wird er 36 Jahre alt. Aber die Lillois setzten auf das richtige Pferd, als sie Yilmaz letzten Sommer verpflichteten. Er erzielt viele Tore und ist auch daneben äusserst wertvoll. Nicht Kylian Mbappé oder Neymar oder ein anderer Superstar bekamen von den Fachleuten der Zeitung «L‹Equipe» in der ganzen Saison derart gute Noten wie Yilmaz. Sollte Lille tatsächlich der Champion der Ligue 1 werden, wäre das auch das Verdienst des grossgewachsenen Stossstürmers.

Auch Mike Maignan sticht heraus. Der 25-jährige Goalie steht auf den Wunschlisten verschiedener europäischer Topklubs. Träger eines grossen Namens ist Stürmer Timothy Weah. Der Sohn des früheren Weltfussballers und heutigen liberianischen Staatspräsidenten George Weah muss sich allerdings noch verbessern, wenn er Yilmaz› Niveau erreichen will. Mit seinen 21 Jahren hat er noch Zeit dafür.

veröffentlicht: 17. Mai 2021 15:40
aktualisiert: 17. Mai 2021 15:40
Quelle: sda

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