Auf Platz 2 fiel der EHC Biel zurück. Die Seeländer gewannen das Spitzenspiel gegen den HC Fribourg-Gottéron mit 4:3 nach Verlängerung - nach einem 0:3-Rückstand bis zehn Minuten vor Schluss.
Hinter Zug und Biel reiht sich mit dem HC Ambri-Piotta ein weiteres ungeschlagenes Team auf Platz 3 ein. Ambri stellt das «Team der ersten Woche». Nach Siegen über die ZSC Lions (2:1/a) und Fribourg-Gottéron (6:2/h) besiegten die Leventiner auch die SCL Tigers (3:1/a).
Bern bereits wieder im Elend
Bereits wieder im Elend befindet sich Bern. Nach zwei enttäuschenden 9. Schlussrängen in der Qualifikation belegt der SCB nach der ersten Woche und nach vier Niederlagen den 13. und letzten Platz. In Genf setzten die Berner die Reihe der ungenügenden Leistungen nahtlos fort. Servette siegte hochverdient mit 3:1. Arnaud Jacquemet und Benjamin Antonietti gelangen nach 37 Minuten innerhalb von 35 Sekunden die Tore vom 1:1 zum 3:1. Servette hätte indes schon nach dem ersten Abschnitt deutlicher als 1:0 führen können.
Bern fehlten Ordnung, Tempo und Leidenschaft. Vor dem 0:1 bemerkten die Berner nicht, dass sie aus freien Stücken mit einem Feldspieler zu wenig spielten. Vor dem wegweisenden 1:2 leistete sich Cory Conacher, der fünf Minuten vorher für Bern ausgeglichen hatte, einen Quer- und Fehlpass in der eigenen Zone.
Packender Finish in Zug
Die Partie in Zug stand indes bis zuletzt auf Messers Schneide. Lausanne forderte den Meister. Die Waadtländer schossen öfter aufs Tor und erspielten sich mindestens gleich viele gute Chancen.
Über die entscheidenden Szenen wurde am Ende viel diskutiert. Livio Stadlers Führungstor für den EV Zug wurde zuerst nicht, nach einer Challenge von Coach Dan Tangnes dann aber doch gegeben. In den Schlussminuten strebte Lausanne während 100 Sekunden mit sechs Feldspielern (ohne Torhüter) gegen nur drei Zuger den 2:2-Ausgleich an. Stattdessen kassierten die Gäste durch einen Befreiungsschlag von Dario Simion nach 57 Minuten das entscheidende 1:3 ins leere Gehäuse. Damit verlor der LHC auch das zweite Auswärtsspiel der Saison.
Biels grandiose Aufholjagd
Beim Duell der bisherigen Leader dieser Meisterschaft zwischen Biel (Leader nach der 3. Runde) und dem HC Fribourg-Gottéron (Leader nach den ersten zwei Spieltagen) sahen die Gäste nach 50 Minuten wie der sichere Sieger aus. Mit 20:12 Torschüssen gestalteten die Seeländer das zweite Drittel klar überlegen, Freiburg zog in dieser Phase aber auf 3:0 davon. Chris DiDomenico (2 Tore) und Killian Mottet (Goaliefehler) erzielten die drei Treffer für Gottéron.
Im Finish drehte Biel aber die Partie. Fabio Hofer erzielte das 1:3 und in der Overtime das 4:3. Dem Österreicher gelangen in den ersten vier Spielen vier Tore. Dazwischen glich der Finne Jere Sallinen mit ebenfalls zwei Treffern (55. und 58.) aus. Schon am Samstag in Rapperswil hatte Biel nach einem 2:4-Rückstand noch 6:4 gewonnen.
Überforderter Aufsteiger
Schon im zweiten (Heim-)Spiel nach dem Aufstieg erlebte der HC Ajoie, dass ihm in der National League eine steife Brise entgegenweht. Auf das 1:3 gegen Biel folgte ein 2:7 gegen den HC Lugano, der sich zuvor in den ersten zwei Spielen in der Offensive äusserst schwer getan hatte.
In Pruntrut lief es Lugano im Angriff viel besser. Die Bianconeri führten nach 15 Minuten schon 3:0. Sie trafen sogar mit einem Mann weniger auf dem Eis (4:0 durch Luca Fazzini). Sechs Schweizer Spieler des HC Lugano erzielten ihr erstes Saisontor; Romain Loeffel (der für nächste Saison den Wechsel nach Bern schon bekanntgegeben hat) war sogar zweimal erfolgreich.
Bei Ajoie debütierte der 19-jährige Verteidiger Even Helfer. Bei Lugano bestritt Daniel Carr nach kurzer Verletzungspause das erste Meisterschaftsspiel. Carr hatte in der Champions Hockey League mit sieben Punkten aus vier Spielen brilliert; in der Ajoie skorte er aber noch nicht.
Ambris Blitzstart
Dem HC Ambri-Piotta gelang in Langnau der doppelte Blitzstart. Die Leventiner machten gegen die SCL Tigers dort weiter, wo sie am Samstag beim Heim-Spektakel gegen Gottéron (6:2) aufgehört hatten. Schon nach 18 Minuten führte Ambri 3:0; am Ende siegten die Tessiner mit 3:1. Mit drei Siegen aus drei Partien startete Ambri auch ins Championat furios. Die Leventiner grüssen nach einer Woche vom 3. Platz aus.
Ambri agierte viel effizienter als Langnau. Inti Pestoni gelang in der 14. Minute das 2:0 für Ambri - unmittelbar nachdem Jesper Olofsson für die Tigers in Überzahl nur den Pfosten getroffen hatte.
Ambris Goalie Benjamin Conz (27 Paraden) erwies sich als Matchwinner. Bei Langnau klebte Olofsson nicht nur bei der Szene in der 13. Minute das Pech an den Kufen. Nach vier Toren in den ersten zwei Partien schoss Olofsson gegen Ambri sieben Mal aufs Tor, ohne zu reüssieren.
Telegramme:
Genève-Servette - Bern 3:1 (1:0, 2:1, 0:0)
4137 Zuschauer. - SR Stricker/Fluri, Altmann/Progin. - Tore: 12. Moy (Patry) 1:0. 32. Conacher (Powerplaytor) 1:1. 37. (36:51) Jacquemet (Tömmernes) 2:1. 38. (37:26) Antonietti (Smons, Moy) 3:1. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 5mal 2 Minuten gegen Bern. - PostFinance-Topskorer: Filppula; Conacher.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Völlmin, Smons; Le Coultre, Maurer; Ugazzi; Vouillamoz, Smirnovs, Winnik; Rod, Filppula, Vermin; Moy, Jooris, Patry; Antonietti, Berthon, Cavalleri; Riat.
Bern: Manzato; Andersson, Beat Gerber; Untersander, Mika Henauer; Pinana, Colin Gerber; Thiry; Conacher, Jeffrey, Moser; Bader, Fahrni, Scherwey; Praplan, Kahun, Daugavins; Sciaroni, Neuenschwander, Jeremi Gerber; Berger.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Karrer, Mercier, Miranda, Pouliot, Richard und Tanner (alle verletzt), Bern ohne Dähler (verletzt). Bern von 58:43 bis 59:05 und ab 59:22 ohne Torhüter.
Zug - Lausanne 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
4683 Zuschauer. - SR Wiegand/Hürlimann, Steenstra/Stalder. - Tore: 8. Stadler (Unterzahltor!) 1:0. 23. Kenins (Jäger, Glauser) 1:1. 27. Suri (Kovar, Simion) 2:1. 58. Simion (Genoni/Unterzahltor!) 3:1 (ins leere Tor). - Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Zug, 2mal 2 Minuten gegen Lausanne. - PostFinance-Topskorer: Klingberg; Gernat.
Zug: Genoni; Schlumpf, Gross; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Wüthrich; Klingberg, Senteler, Allenspach; Simion, Kovar, Suri; Martschini, Müller, Herzog; Hofer, Leuenberger, Bachofner.
Lausanne: Stephan; Glauser, Gernat; Heldner, Frick; Marti, Genazzi; Krueger; Bertschy, Varone, Baumgartner; Riat, Emmerton, Sekac; Jäger, Fuchs, Kenins; Bozon, Maillard, Douay.
Bemerkungen: Zug ohne Kreis, Zehnder (beide verletzt) und Lander (überzähliger Ausländer). Lausanne von 55:26 bis 57:10 und ab 57:49 ohne Torhüter.
Biel - Fribourg-Gottéron 4:3 (0:1, 0:2, 3:0, 1:0) n.V.
4338 Zuschauer. - SR Stolc/Urban, Duarte/Burgy. - Tore: 6. DiDomenico (Mottet, Desharnais/Powerplaytor) 0:1. 32. DiDomenico (Sprunger) 0:2. 37. Mottet (Diaz/Powerplaytor) 0:3. 50. Hofer (Jakowenko) 1:3. 55. Sallinen (Rajala) 2:3. 58. Sallinen (Rajala, Rathgeb/Powerplaytor) 3:3. 62. Hofer (Jakowenko) 4:3. - Strafen: 5mal 2 plus 5 Minuten (Lööv) plus Spieldauer (Lööv) gegen Biel, 11mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. - PostFinance-Topskorer: Rajala; Mottet.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Stampfli, Forster; Schneeberger; Hischier, Haas, Rajala; Kessler, Sallinen, Hofer; Brunner, Schläpfer, Künzle; Kohler, Froidevaux, Hügli; Karaffa.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Sutter; Diaz, Furrer; Jecker, Chavaillaz; Dufner; Brodin, Desharnais, Mottet; Sprunger, Bykow, DiDomenico; Marchon, Walser, Jörg; Bougro, Schmid, Herren; Rossi.
Bemerkungen: Biel ohne Cunti, Fey und Tanner (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Kamerzin (verletzt).
Ajoie - Lugano 2:7 (0:3, 1:3, 1:1)
2843 Zuschauer. - SR Tscherrig/Hungerbühler, Kehrli/Wolf. - Tore: 4. Morini (Boedker, Herburger) 0:1. 11. Thürkauf 0:2. 16. Alatalo (Riva) 0:3. 23. Fazzini (Unterzahltor!) 0:4. 34. Walker (Traber, Stoffel) 0:5. 37. Joggi (Hauert) 1:5. 39. Loeffel (Boedker, Herburger) 1:6. 42. Loeffel 1:7. 54. Frossard (Frei, Rouiller) 2:7. - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Ajoie, 5mal 2 Minuten gegen Lugano. - PostFinance-Topskorer: Eigenmann; Traber.
Ajoie: Tim Wolf; Gauthier-Leduc, Eigenmann; Rouiller, Hauert; Birbaum, Helfer; Schnegg, Pouilly; Hazen, Devos, Asselin; Huber, Frossard, Joggi; Rohrbach, Romanenghi, Schmutz; Frei, Ness, Bogdanoff.
Lugano: Schlegel; Alatalo, Riva; Loeffel, Müller; Nodari, Bernd Wolf; Chiesa, Walker; Fazzini, Arcobello, Carr; Boedker, Herburger, Morini; Bertaggia, Thürkauf, Josephs; Traber, Tschumi, Stoffel.
Bemerkungen: Lugano ohne Haussener (verletzt).
SCL Tigers - Ambri-Piotta 1:3 (0:3, 1:0, 0:0)
4248 Zuschauer. - SR Lemelin/Dipietro, Schlegel/Huguet. - Tore: 6. Kostner (Burren) 0:1. 14. Pestoni 0:2. 19. Hietanen (Kozun) 0:3. 27. Pesonen (Diem) 1:3. - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta. - PostFinance-Topskorer: Olofsson; Kozun.
SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Huguenin; Erni, Blaser; Schilt, Grossniklaus; Zryd, Elsener; Petrini, Saarela, Pesonen; Loosli, Grenier, Olofsson; Berger, Schmutz, Sturny; Lapinskis, Diem, Salzgeber.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Zaccheo Dotti; Hächler; Kozun, Regin, Kneubuehler; Bürgler, Heim, Zwerger; Pestoni, Grassi, McMillan; Trisconi, Kostner, Bianchi; Dal Pian.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Schweri und Weibel (beide verletzt), Ambri-Piotta ohne D'Agostini (verletzt). SCL Tigers von 58:21 bis 58:26 und ab 58:31 ohne Torhüter.
Rangliste:
1. Zug 4/11 (17:10). 2. Biel 4/11 (16:10). 3. Ambri-Piotta 3/8 (11:4). 4. Fribourg-Gottéron 4/7 (14:14). 5. Lugano 3/6 (10:6). 6. ZSC Lions 3/5 (9:9). 7. Genève-Servette 3/5 (10:9). 8. SCL Tigers 3/4 (9:9). 9. Davos 2/3 (4:6). 10. Lausanne 2/0 (3:6). 11. Ajoie 2/0 (3:10). 12. Rapperswil-Jona Lakers 3/0 (5:11). 13. Bern 4/0 (8:15).