Basketball

Milwaukee Bucks nach 50 Jahren wieder NBA-Champion

· Online seit 21.07.2021, 11:45 Uhr
Die Milwaukee Bucks sind zum zweiten Mal NBA-Champion. 50 Jahre nach dem ersten Titel bezwingt das Team um Giannis Antetokounmpo die Phoenix Suns 105:98 und gewinnt die Finalserie mit 4:2.
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Während vor der Arena in Milwaukee über 50'000 Fans ausgelassen den Meistertitel ihrer Bucks feierten, gab es auch für die 17'000 Zuschauer im Fiserv Forum kein Halten mehr. Inmitten dieser Jubelstürmer schreite Giannis Antetokounmpo auf dem Spielfeld seine Freude heraus. Der Grieche hatte eben einen der besten Auftritte in einem NBA-Finalspiel hingelegt und mit seinen 50 Punkten praktisch im Alleingang dafür gesorgt, dass Milwaukee zum zweiten Mal nach 1971 wieder an der Spitze der besten Basketball-Liga der Welt steht.

Logisch, dass der als «Greek Freak» bezeichnete Ausnahmekönner auch die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finalserie erhielt. «Das bedeutet mir viel. Ich möchte Milwaukee danken dafür, dass sie an mich geglaubt haben, ebenso wie meinen Mitspielern. Ich bin froh, dass wir das geschafft haben», sagte der 2,11-Meter-Koloss noch auf dem Spielfeld.

Etwas später trat Antetokounmpo mit dem Meisterpokal und der MVP-Trophäe vor die Presse, liebkoste und verteilte Küsse an die beiden Pokale und flüsterte einmal zum kleineren MVP-Exemplar: «Sei nicht eifersüchtig.» Emotional beschrieb er seinen Weg vom unbekannten Jungen nigerianischer Einwanderer in Griechenland in den Playoff-Final der NBA. «Dieses Gefühl macht süchtig», sagte er. Auch sein älterer Bruder Thanasis steht im Kader der Bucks. Kostas, der jüngste von den drei in der NBA engagierten Antetokounmpo-Brüdern, holte im vergangenen Jahr mit den Los Angeles Lakers den Titel.

Auffällig stark nach Beinahe-Saisonende

Auch weit nach Spielschluss wurde Giannis Antetokounmpo von den Fans in der 600'000 Einwohner zählenden Stadt im US-Bundeststaat Wisconsin immer wieder mit MVP-Sprechchören gehuldigt - und das völlig zurecht. Der bereits 2019 und 2020 zum wertvollsten Spieler der NBA-Qualifikation gewählte Superstar verdiente sich die Auszeichnung als Finals-MVP vollends.

50 Punkte, 14 Rebounds und 5 Blocks in Spiel 6, dazu drei Partien mit mindestens 40 Zählern und 10 Rebounds im Playoff-Final machten dies zu einem leichten Entscheid. Zumal er sich erst vor drei Wochen im vierten Halbfinalspiel gegen die Atlanta Hawks mit Clint Capela noch am Knie verletzt und kurzzeitig sogar ein erzwungenes Saisonende gefürchtet hatte.

Die womöglich beste Leistung seiner Karriere war auch deswegen so beeindruckend, weil er überragende 17 seiner 19 Freiwürfe versenkte - normalerweise eine der wenigen augenscheinlichen Schwächen. «Ich habe die verdammten Freiwürfe gemacht und ich bin ein Champion. Ich habe sie gemacht, als ich sie machen musste», rief Antetokounmpo erleichtert.

Chris Paul lässt Zukunft offen

So gross die Freude auf der einen Seite war, so gross war die Enttäuschung auf der anderen. Statt der Krönung für eine bärenstarke Saison müssen die Phoenix Suns weiter auf den ersten NBA-Titel ihrer Klubgeschichte warten.

Besonders bitter war das Saisonende für Chris Paul, nachdem die Finalserie mit zwei Heimsiegen für sein Team eigentlich vielversprechend begonnen hatte. Mit 26 Punkten war der Spielmacher im letztlich entscheidenden Match zwar der beste Werfer bei den Gästen, er konnte die Partie aber nie wie Antetokounmpo entscheidend auf die Seite seiner Mannschaft ziehen.

Mit 36 Jahren wird Paul wohl nicht mehr viele Chancen auf einen NBA-Titel erhalten. Bezüglich seiner Zukunft hielt er sich bedeckt. Nicht ausgeschlossen, dass er sich ein neues Team sucht und nicht von der Option Gebrauch macht, für 44,2 Millionen Dollar eine weitere Saison mit den Suns anzuhängen.

Die Zukunft von Giannis Antetokounmpo ist zumindest für die nächsten fünf Jahre geregelt. Der 26-Jährige schloss bereits im Dezember einen bis 2026 gültigen Vertrag mit den Bucks ab. «Ich hätte zu einem Superteam gehen, einen Titel gewinnen und einfach meinen Teil beitragen können. Das hier aber ist der harte Weg. Und wir haben es verdammt noch mal geschafft», zeigte er sich stolz.

veröffentlicht: 21. Juli 2021 11:45
aktualisiert: 21. Juli 2021 11:45
Quelle: sda

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