Am Samstag, 20. August – eine Woche bevor die Schwingerfreundinnen und -freunde ihr ganzes Augenmerk auf das grosse Eidgenössische Schwingfest in Pratteln richten, treffen sich die Schwingerinnen zu ihrem «Eidgenössischen» in Uezwil. Dabei wird nicht zwingend jene Frau zur Königin ausgerufen, die das letzte Schwingfest der Saison dominiert. Sondern: Jene mit der höchsten Gesamtpunktzahl in der Jahreswertung.
Wie in Pratteln für den Schwingerkönig gibt es auch in Uezwil für die Schwingerkönigin einen Lebendpreis. Das prächtige Rind Norina ist auf dem Sonnenhof in Boswil aufgewachsen und von der Landi Freiamt gestiftet worden. Die Jahresbesten der Kategorien Meitli 1 (13-15 Jahre), Meitli 2 (10-12 Jahre) und Zwergli (6-9 Jahre), die in Uezwil am 20. August ebenfalls den Jahresabschluss bestreiten, erhalten als Lebendpreis je ein kleines Säuli oder nach Wunsch dessen Nominalwert in Bar.
Schon für 2021 geplant
Das «Eidgenössische» in Uezwil war schon für 2021 geplant, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Die Organisatoren rechnen mit rund 120 Schwingerinnen und 1000 bis 1500 Besucherinnen und Besuchern. Das Fest auf dem Hof der Familie Michel findet nach 2018 und 2019 zum dritten Mal statt und wird erstmals als Jahresabschluss im Frauenschwinget ausgerichtet. Die Schwingerinnen hoffen, dass auch sie ihr «Eidgenössisches» vor einer grossen Kulisse austragen können.
Fankhauser Diana ist Favoritin
Wird sich Diana Fankhauser zum zweiten Mal die Krone holen? Sie war bereits 2018 Schwingerkönigin und musste sich 2019 Michelle Brunner nur knapp geschlagen. Die Schwingerin aus Chesalles sur Oron ist auch dieses Jahr sehr gut in Form, von den ersten vier Schwingfesten hat sie gleich zwei gewonnen.
Der Kampf an der Spitze ist jedoch eng. Ihre Berner Kolleginnen Melissa Klossner (Horboden) und Angela Riesen (Helgisried) sind ihr dicht auf den Fersen und durften an den ersten vier Schwingfesten 2022 je einen Sieg verbuchen. Fankhauser, Klossner und Riesen waren in den letzten Jahren die drei dominierenden Persönlichkeiten im Frauenschwingen und haben in der zweijährigen Coronapause ganz offensichtlich nichts an Kampfkraft eingebüsst.
Aus dem Hoffest entstanden
Die Wettkämpfe beginnen um 8.15 Uhr mit dem Anschwingen. Um 14 Uhr tritt der Jodlerklub Villmergen auf, ab ca. 16 Uhr steigen die Schlussgänge. Für 16.30 Uhr ist der Einmarsch der Schwingerinnen mit Trychler-Begleitung geplant und für 17 Uhr das Rangverlesen.
Ab 18 Uhr steigt der erste Teil des Hoffestes auf dem Michel-Hof. Aus diesem traditionellen Anlass heraus ist das Frauen- und Meitli Schwingfest Uezwil 2018 auch entstanden. Die Familie Michel, welche die Traube in Küttigen führt und auch den Hof in Uezwil betreibt, hatte damals ihr 40-Jahr-Jubiläum auf der «Traube» gefeiert. Das Hoffest musste ebenfalls zwei Jahre coronabedingt pausieren. Jetzt findet es am Abend nach dem Schwingfest vom 20. August sowie am Sonntag, 21. August, erstmals wieder statt.
(zvg)