National League

Patrick Geering: «Das ist verdammt bitter»

· Online seit 26.03.2022, 06:06 Uhr
Die ZSC Lions starteten in Herbst als Meisterschaftsfavorit in die Saison. Im Playoff liegen sie nach zwei Spielen gegen Biel 0:2 hinten – obwohl sie am Freitag in Biel bis zur 39. Minute 3:0 führten.
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«Das ist verdammt bitter», resümierte Zürichs Captain Patrick Geering, der nach der Partie hin stand und versuchte, das nichterklärbare zu erklären. «3:0 - das müssen wir über die Zeit bringen!»

Die ZSC Lions schafften genau das aber nicht. Sie kassierten kurz vor und kurz nach der zweiten Pause Gegentore. Geering: «Wir wurden passiv. Wie hörten auf, Hockey zu spielen. So zeichnete sich das bittere Ende ab.»

35 Sekunden vor Schluss glich Fabio Hofer für Biel zum 3:3 aus. Die Bieler hatten dabei auch Glück. Hofers Abschlussversuch wäre vor dem Tor durchgerutscht, hätte nicht Zürichs Goalie Jakub Kovar den Puck ins eigene Netz abgefälscht. Schon beim ersten Bieler Goal traf der Torschütze (Mike Künzle) den Puck im Prinzip nicht richtig.

Aber es ist, wie es ist. In den ersten beiden Spielen der Serie lief fast alles für Biel und fast alles gegen die ZSC Lions. Bezeichnend dafür die Entscheidung schon früh in der Overtime. Auf der einen Seite traf Simon Bodenmann für die ZSC Lions den Pfosten; aus dem Gegenangriff resultierte das 4:3 für Biel durch Toni Rajala.

Wie schaffte Biel diese Wende vom 0:3 zum 4:3? Obwohl, wie Mike Künzle sagte, «der eine oder andere Spieler auf der Bank nach dem 0:3 nicht mehr an den Sieg glaubte».

Eine Rolle spielte sicher, dass der EHC Biel wusste, dass er nach einem Dreitore-Rückstand noch gewinnen kann, weil ihm das vorher schon gelungen war: In der Qualifikation gegen Fribourg (4:3 nach Verlängerung nach 0:3) und gegen Bern (8:7 nach Verlängerung nach 0:3). «In dieser Mannschaft», so Künzle, «steckt Riesencharakter und viel Moral».

Am Sonntag geht die Serie im Hallenstadion in die dritte Runde. Biel erhofft sie nach aus Spiel 2 «eine Portion Extraschub» (Künzle). Die ZSC Lions stehen dagegen extrem unter Druck. Nach einer Serie mit 17 Siegen aus 22 Partien zum Abschluss der Qualifikation wäre ein Ausscheiden in den Viertelfinals das Horrorszenario. Geering: «Wir müssen uns bislang an der eigenen Nase nehmen. Natürlich haben wir uns das alles ganz anders vorgestellt. Aber jetzt gilt es das, was war, abzuhaken und zusammenzustehen. Es ist noch alles möglich. Aber wir müssen ab sofort über die vollen 60 Minuten Konstanz aufs Eis bringen.»

veröffentlicht: 26. März 2022 06:06
aktualisiert: 26. März 2022 06:06
Quelle: sda

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