Nach Spielabsage

HSC Suhr Aarau gewinnt forfait 10:0 – hat er Spielabsage der Winterthurer provoziert?

· Online seit 22.03.2022, 16:12 Uhr
Der Sportchef der Aargauer Handballer wehrt sich gegen Vorwürfe von Meister Pfadi Winterthur, man sei ihm bei der Spielansetzung nicht entgegengekommen. «Wir haben uns stets korrekt verhalten», sagt Michael Conde. Das Spiel gewinnt der HSC 10:0 forfait.
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Die Personalsituation bei Pfadi Winterthur ist momentan nicht gerade zu beneiden. Weil der Handball-Meister viele Corona-Fälle zu verdauen hat und weitere Spieler nach dem Nati-Einsatz am vergangenen Wochenende noch kein grünes Licht für das Spiel von heute Dienstag erhalten haben, haben die Verantwortlichen kurzerhand entschieden, nicht gegen den HSC Suhr Aarau anzutreten (ArgoviaToday berichtete). Das Spiel wird nun 10:0 zugunsten des HSC gewertet, wie ein Blick auf die Webseite des Handballverbands zeigt.

Wer das von den Zürchern verbreitete Communiqué liest, stolpert über den Satz: «Das vom Heimteam Pfadi Winterthur vorgeschlagene Alternativdatum vom 29. März 2022 fand vorab beim Gastverein ohne weitere Begründung keine Berücksichtigung.» Es habe keine Lösung «im Sinne des Fairplays und des Sportes» gefunden werden können. Haben die Aargauer es also darauf angelegt, dass Pfadi gar nicht antreten kann? Den Vorwurf haben auch die Verantwortlichen vom HSC gehört: «Der HSC Suhr Aarau versteht dies als Anschuldigung und Unterstellung sportlicher Unfairness seitens der Winterthurer», lässt der Club in einer Mitteilung am Dienstag verlauten.

Sportchef Michael Conde erklärt, für den HSC wäre der Ersatztermin am 29. März sehr schwierig zu spielen gewesen. Dass das Team am Sonntag zuvor noch in Norwegen im Europacup ran muss und erst am Montag wieder heimreist, hätte einen Einsatz einen Tag darauf bei Pfadi erschwert. Conde weist den Vorwurf der Unfairness zurück: «Wir haben mit unseren Einsätzen im Europacup eine hohe Belastung und hätten auch lieber mehr spielfreie Tage. Wir haben uns aber stets korrekt verhalten und wären zu diesem Spiel am Dienstagabend angetreten. Der Termin wäre auch für uns nicht ideal gewesen, weil auch in unserer Mannschaft drei Nationalspieler erst kurzfristig zurückgekehrt wären.» Gleiche Voraussetzungen also für beide Teams. Ausser natürlich, dass Pfadi mit den Corona-rekonvaleszenten Spielern eine zusätzliche Belastung im Kader hat.

Vom Vorgehen der Winterthurer ist Conde trotzdem überrascht. «Auch wir hatten viele Corona-Ausfälle und mussten kurz danach spielen», sagt er. Ende der Hinrunde hatten mehrere Partien der Aargauer abgesagt werden müssen. Das sei in dieser von Corona beherrschten Situation nun mal so. Conde findet, der Meister nehme sich hier ein wenig viel heraus. «Das würden sich nicht mal die Kadetten Schaffhausen erlauben», sagt er mit Blick auf den Serienmeister und Ligakrösus aus dem Norden der Schweiz. Freude am Forfait-Sieg ist dem Sportchef nicht anzumerken. Klar, die zwei Punkte seien wichtig. Dass sich das Team diese gerne erspielt hätte, liegt aber auch auf der Hand. Und er findet versöhnliche Worte: «Ich wünsche Pfadi Winterthur nur das Beste und hoffe, dass sie am Donnerstag im Cup antreten können.»

(lba/urs)

veröffentlicht: 22. März 2022 16:12
aktualisiert: 22. März 2022 16:12
Quelle: ArgoviaToday

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