Paralympics

Russische Athleten an Paralympics startberechtigt

02.03.2022, 20:11 Uhr
· Online seit 02.03.2022, 20:05 Uhr
Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus werden nicht von den Winter-Paralympics in Peking ausgeschlossen. Zumindest unter neutraler Flagge dürfen sie trotz des Ukraine-Kriegs teilnehmen.
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«Sie werden unter der Paralympischen Flagge teilnehmen und nicht im Medaillenspiegel aufscheinen», gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) bekannt. Das IPC wollte damit augenscheinlich die betroffenen Länder bestrafen, aber nicht die Sportler darunter leiden lassen. «Im Gegensatz zu ihren jeweiligen Regierungen sind diese paralympischen Athleten und Funktionäre nicht die Aggressoren. Sie sind hier, um wie alle anderen an einem Sportereignis teilzunehmen», erklärte IPC-Präsident Andrew Parsons.

Die Exekutive sei sich einig, dass die Verletzung des Waffenstillstands nicht ungestraft bleiben konnte. «Wofür wir uns entschieden haben, ist die härteste Bestrafung, die wir im Rahmen unserer Verfassung und der aktuellen IPC-Regeln verhängen können», sagte IPC-Präsident Andrew Parsons.

Heftige Kritik

Für den Entscheid des IPC gab es international zum Teil scharfe Kritik. Auch Swiss Paralympics nahm «mit grossem Befremden zur Kenntnis, dass die aktuellen Rechtsgrundlagen des IPC offenbar nicht ausreichen, um einen konsequenten Ausschluss russischer und belarussischer Delegationen zu legitimieren», hiess es in einem Schreiben.

«Es ist befremdlich, eigentlich traurig, dass das IPC es nach den russischen Dopingvorfällen an den Olympischen und Paralympischen Spielen von Sotschi 2014 und der zeitgleich zu erduldenden Invasion der Krim verpasst hat, seine Rechtsgrundlagen auf solche Vorkommnisse zu überprüfen und anzupassen», liess sich René Will, der Präsident des Stiftungsrats von Swiss Paralympic, zitieren.

Treffen erst nach den Spielen

Laut IPC-Präsident Parsons werde man nach den Spielen in Peking «mit unseren 206 Mitgliedsorganisationen herausfinden, ob Verstösse gegen den olympischen Waffenstillstand für zukünftige Paralympische Spiele zur möglichen Suspendierung oder dem Ausschluss führen können».

Für Will kommt das «schlicht zu spät». Dass rechtliche Überlegungen vor moralische und politische Argumente gestellt wurden, sei für die paralympische Bewegung eine grosse Hypothek.

veröffentlicht: 2. März 2022 20:05
aktualisiert: 2. März 2022 20:11
Quelle: sda

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