In einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen schaut Stucki ein Jahr nach seinem letzten Schwingfest zurück. Er sei nach dem Rücktritt zwar manchmal in ein Loch gefallen, aber nicht so extrem wie andere. Seine Familie gebe ihm enorm viel Halt. Stucki nimmt sich viel Zeit für die Sponsoren, macht kleinere Reisen, ist Hausmann und hat begonnen, Teilzeit für einen Messerhersteller zu arbeiten.
Die Öffentlichkeit scheut der Hüne aus dem Berner Seeland zwar nicht, er sucht sie aber auch nicht mehr aktiv. Die YB-Meisterfeier etwa habe er ausgelassen, bierselige Stimmung sei «weniger lustig» – vor allem für die Familie, wenn er von allen belagert werde.
Sohn «zieht an der Mutter herum»
Das Schwinger-Gen hat Stucki an seinen jüngeren Sohn Elia weiter gegeben. Druck machen will er ihm nicht. «Wenn er will, unterstützte ich ihn, wenn er mal keine Lust hat, dann ist es halt so», sagt der Schwingerkönig von 2019. Wichtig sei, dass der Sohn Freude habe. Stucki sei auch bewusst, dass der Vergleich zur Bürde werden kann.
Mit dem Schwingen soll es langsam losgehen. Bisher bestritt der Achtjährige zwei Feste. Die Kräfte misst der Sohn mit seinem fast zwei Meter grossen Vater noch nicht. Dafür müsse die Mutter dran glauben, an der er herumziehe, sagt Stucki. «Sie kann ihn kaum bändigen, er ist ein Klon von mir.»
Stucki hält sich fit und hat die Ernährung umgestellt
Fit hält sich Stucki bei seinem Athletik-Coach Tommy Herzog und mit Trainings, die er mit seiner Frau und mit Hilfe eines Videocoachs bestreitet. Sehr intensiv sei das nicht, dennoch habe er 30 Kilo abgenommen. Er sei vorher zu schwer gewesen, «irgendwann zeigte die Waage nichts mehr an». Beim Blick in den Spiegel habe er oft gedacht: «Läck hesch du ä Ranze».
Er habe die Ernährung umgestellt und esse nun weniger Weizen- und Milchprodukte, dafür mehr Hülsenfrüchte. Er habe als Schwinger zu wenig auf die Ernährung geachtet. Es gebe zwar Leute, die sagen, er solle aufhören mit Gewicht verlieren, er sei sonst «nicht mehr dr Chrigu». Aber es gehe ihm besser, und er könne wieder normale Kleider tragen.
(mj/sda)
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