Stein des Anstosses war der Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Verstappen in der 48. Runde am vergangenen Sonntag in São Paulo. Bei diesem Duell hatte der Engländer im Mercedes neben die Strecke ausweichen müssen, um eine Kollision mit dem Niederländer im Red Bull zu verhindern.
Verstappens Verhalten betrachteten sie bei Mercedes als Regelverstoss. Aus ihrer Sicht hatte der Niederländer Hamilton mit Absicht abgedrängt. Aufgrund neuer Videoaufnahmen legten sie Einspruch gegen den Entscheid der Stewards ein, die die Szene als normalen Rennvorfall einstuften. An diesem Entscheid hielten die Rennkommissäre auch fünf Tage später fest. Den Verzicht auf eine weitere Untersuchung begründeten sie damit, dass die neuen Beweise nicht signifikant seien. «Auf dem Video ist nichts zu sehen, was die Fakten fundamental verändert. Deshalb gibt es keinen Grund, den Fall noch einmal aufzurollen.»
Wären die Stewards nach der Sichtung des neuen Filmmaterials zu einem anderen Schluss gekommen, wäre ein Zuschlag von fünf Sekunden auf Verstappens Fahrzeit ein mögliches Strafmass gewesen. In diesem Fall wäre der WM-Leader im Schlussklassement hinter Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas, der das Ziel gut drei Sekunden nach Verstappen erreicht hatte, in den 3. Rang zurückgefallen. Verstappen wären nur 15 statt 18 Punkte gutgeschrieben worden, sein Vorsprung in der WM-Gesamtwertung wäre von 14 auf 11 Punkte geschrumpft.