Vize-Präsi von Suriname: Drogenschmuggler, Bankräuber – und Fussball-Captain
Dass die Besitzer von Fussballclubs manchmal ein bisschen exzentrisch sein können, ist nicht wirklich neu. Dass sie öfters auch mal versuchen, sich in die Arbeit des Trainers einzumischen, ist ebenfalls bekannt. Doch der Vize-Präsident von Suriname – selbst ein Club-Besitzer – übertrifft alles.
Ronnie Brunswijk (60) ist seit 2020 im Amt als Vize-Präsident. Eine seiner ersten Amtshandlungen: Er kauft sich den Fussballclub Inter Moengotapoe. Dass dort auch einer seiner Söhne spielt, ist wohl eher Zufall. Schliesslich soll Brunswijk «mindestens 50 Kinder» haben, so die «New York Times».
Schillernde Persönlichkeit
Im Portrait der «Times» wird Brunswijk als «ehemaliger Fallschirmjäger, Fussballspieler, gesuchter Bankräuber, Guerillakämpfer und Gold-Baron» bezeichnet.
Am Dienstag spielte nun sein Club in der CONCACAF Liga – dem Equivalent der Europa League in Nordamerika und der Karibik – gegen Olimpia aus Honduras. Und sagen wir mal so: Das Resultat war eher nebensächlich.
Über eine Halbzeit im Einsatz
Brunswijk stellte sich nämlich gleich selbst auf. Als Captain.
Ladies and gentlemen. The Vice President of Suriname repping his country, by playing for the team he owns, in CONCACAF League. pic.twitter.com/e9WU6nzYkm
— Justice Weller Colde (@JusticeColde) September 21, 2021
Der 60-Jährige trug die Nummer 61. Wirklich verausgabt hat er sich auf dem Platz nicht wirklich, wenn man sich die Bilder des Spiels anschaut.
60 year-old Ronnie Brunswijk, the vice president of Suriname, picked himself to play for the club he owns, Inter Moengotapoe.
— Footy Accumulators (@FootyAccums) September 22, 2021
They lost 6-0 😂😂😂
📹 IG: tudnusa pic.twitter.com/64ti4xxoqO
Nach 54 Minuten liess sich der Vize-Präsiden Surinams auswechseln. Für ihn kam «zufällig» sein Sohn ins Spiel. Dass sein Team gleich mit 0:6 untergegangen ist, war zu diesem Zeitpunkt bereits nebensächlich.
Geld für den Gegner
Nur: Die Geschichte ist hier noch nicht fertig. Nach dem Spiel ist Brunswijk offenbar in die Kabine des Gegners gegangen und hat sich ein paar neue Freunde gemacht. Bilder zeigen, wie er jedem Gegner ein 100-Dollar-Nötli in die Hand drückt. Als Dank bekommt er ein Olimpia-Shirt.
Video was streamed tonight from Olimpia's locker room that appears to show Ronnie Brunswijk giving people in the locker room cash. He also leaves with an Olimpia shirt.pic.twitter.com/eQ1Vk928Bl
— Jon Arnold (@ArnoldcommaJon) September 22, 2021
Wer jetzt hofft, dass es im Rückspiel nächste Woche ähnliche Szenen geben wird, muss leider enttäuscht werden. Der Vize von Suriname kann nicht ausreisen. Er wird international wegen Drogenhandels gesucht.
(rr)