Die Schweizer Olympia-Helden Mathias Flückiger, Jolanda Neff und Sina Frei sowie Nino Schurter, der Europameister von 2020, waren nicht am Start. Grund zum Jubeln hatte die Schweizer Delegation an den Titelkämpfen im serbischen Novi Sad dennoch: Lars Forster setzte sich bei den Männern mit einem knappen Vorsprung von drei Sekunden vor dem Dänen Sebastian Fini Carstensen durch. Unmittelbar dahinter folgte der 23-jährige Tessiner Späteinsteiger Filippo Colombo, der mit der ersten Medaille bei der Elite seinen Aufstieg fortsetzte.
Eine Genugtuung
Für Forster ist es der zweite EM-Titel nach 2018 - und eine Genugtuung für die Dämpfer der letzten Monate. «Nach dem schlechten Saisonstart und der Nicht-Nomination für Tokio fühlt sich dieser Sieg sehr gut an», meinte der 28-Jährige. Dass die schweisstreibenden acht Runden in der Hitze Nordserbiens mehr einem Radquer- denn einem Cross-Country-Rennen glichen, kam dem quer-affinen Allrounder gelegen: «Diese Bedingungen liegen mir.»
Forster übernimmt das Trikot des Europameisters von Nino Schurter, der wie der britische Olympiasieger Tom Pidcock und der Niederländer Mathieu van der Poel auf eine Teilnahme verzichtete. Der Bündner legt den Fokus wie auch der Olympia-Zweite Mathias Flückiger auf die Ende August in Val di Sole stattfindenden Weltmeisterschaften.
Schweizerinnen neben dem Podest
Die Schweizer Frauen schafften es in Abwesenheit der beiden Team-Leaderinnen nicht auf das Podest. Als beste klassierte sich Linda Indergand, die Bronze-Gewinnerin von Tokio, als Fünfte.
Den Sieg sicherte sich wie im Vorjahr die Französin Pauline Ferrand-Prévot, die bei den Olympischen Spielen als Zehnte enttäuscht hatte und in Serbien im Gegensatz zu ihrer im Weltcup dominierenden Landsfrau Loana Lecomte antrat. Die weiteren Podestplätze gingen an die Niederländerinnen Anne Terpstra und Anne Tauber. Indergand verlor 2:12 Minuten auf Ferrand-Prévot und 34 Sekunden auf die drittplatzierte Tauber. Alessandra Keller (9.) schaffte es als zweite Schweizerin in die Top 10.