Obwohl Herr und Frau Schweizer die letzten Monate vorwiegend in ihren eigenen vier Wänden verbracht haben, liessen sie sich äusserlich nicht gehen. Schönheitschirurgen konnten sich vor Anfragen kaum mehr retten. Vor allem kleinere Eingriffe ohne Schnitte – wie zum Beispiel Botox spritzen oder die Falten unterspritzen – fanden hohen Anklang. «Auch wir haben eine deutliche Zunahme festgestellt», erklärte die Ärztin Bita Tafrishi von Skinmed Lenzburg gegenüber ArgoviaToday. Bei den kleineren Behandlungen spricht sie von einer Steigerung von rund 30 bis 40 Prozent.
Für die Zunahme soll unter anderem die Maskenpflicht verantwortlich sein. Weil wegen der Hygienemasken der Blick verstärkt auf die Augenpartie gerichtet wurde, wollten viele zumindest in diesem Bereich ein makelloses Erscheinungsbild aufweisen können. «Zudem haben auch die virtuellen Meetings einen Einfluss», so Tafrishi. Durch die ständigen Gespräche via Video wurden die Menschen dauernd mit ihrem Selbstbild konfrontiert und das soll das Bedürfnis nach einer Optimierung geweckt haben.
Feriengeld für Schönheits-OPs gebraucht
Die Homeoffice-Pflicht begünstigte die Zunahme ebenfalls, da die Leute nicht noch extra Ferientage für die Genesung eingeben mussten und allfällige Schwellungen unbemerkt verheilen konnten. Darüber hinaus wurde viel weniger Geld für Ferien ausgegeben, sodass das Zusammengesparte dann in die Schönheitsoperationen investiert werden konnte, wie die Skinmed-Ärztin weiter ausführt.
Bita Tafrishi bestätigt, dass nach wie vor ein gesteigertes Interesse an Schönheitsoperationen festzustellen sei. Zudem zeige sich, dass die plastischen Chirurgen in den letzten Jahren auch immer öfters Männer zu ihrer Kundschaft zählen durften. Allerdings machen die Frauen mit 70 bis 80 Prozent nach wie vor den Grossteil aller Eingriffe aus.