Dieser Fenster-Trick für den Winter ist ein Fake
Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner
Beim Fensterteil, das man im Video sieht, handelt es sich um den sogenannten «Roll- oder Pilzzapfen». Dieser regelt, wie fest der Fensterflügel – das bewegliche Fensterteil – an den Rahmen drückt. Das Video suggeriert, dass man damit das Fenster dichter machen und so Heizkosten einsparen könne. Laut Raoul Wettstein, Co-Geschäftsleiter der Fenster- und Holzbau-Firma Theo Wernli AG, handelt es sich dabei um Unsinn. «Am Rollzapfen sollte man auf keinen Fall rumhantieren. Die Zapfen sind nämlich aufeinander abgestimmt.»
Was passiert wenn man den Pilzzapfen verändert?
Die Regulierung des Pilzzapfens sollte wenn, dann nur eine Fachperson machen. «Wenn man ihn falsch einstellt, ist der Druck des Fensterflügels am Rahmen nicht mehr überall gleich. Das Fenster hängt schief und die Verschlüsse gehen schneller kaputt», so der Fachmann der Firma aus Thalheim. Im schlimmsten Fall könne es sogar gefährlich für die Bewohnerinnen und Bewohner werden. «Die Wind- und Wasserdichtung des Fensters ist durch die unterschiedliche Belastung nicht mehr gewährleistet. Zudem ist es nicht mehr gegen Einbrüche gesichert», warnt der Experte. Dies kann insbesondere in der dunklen Winterzeit zum Problem werden.
Wie kann man das Fenster wintersicher machen?
Einen Winter-Modus hat das Fenster nicht. «Die Dichtung des Fensters muss das ganze Jahr über gleich gut sein», so Wettstein. Er empfiehlt, die Fenster circa alle sieben Jahre von einer Fachperson überprüfen zu lassen. «So kann man sicher gehen, dass die Dichtungen in Ordnung und sauber sind. Bereits ein Haar in der Dichtung kann nämlich dazu führen, dass beispielsweise Wasser durch das Fenster dringen kann.» Der beste Tipp, um Heizkosten im Winter zu sparen, ist das Querlüften. Anstatt das Fenster über Stunden zu kippen, sollte man besser einmal am Tag alle Fenster und Türen für zwei bis vier Minuten komplett öffnen.