Marco Grob aus Olten ist als Mode- und Porträtfotograf in den USA tätig. Er hat schon von vielen internationalen Promis ein Foto geschossen. Neben Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio und Johnny Depp standen auch mehrere amerikanische Präsidenten und andere berühmte Persönlichkeiten vor seiner Linse, darunter Donald Trump, Joe Biden, Elton John und die Band Deep Purple. Inzwischen hat er ganze 200 Filmplakate und viele Teaser-Trailer für grosse Hollywood-Studios angefertigt.
Das neuste fertige Projekt dreht sich um den Blockbuster «Fast and Furious 10», der Mitte Mai in die Schweizer Kinos kommt. Sieh dir hier den Teaser-Trailer von Marco Grob an:
Quelle: Marco Grob
Einige seiner Filmplakate findest du hier in der Bildergalerie:
Seine ersten Filmplakate hat er für die Marvel Studios erstellt. «Es fing vor zwölf Jahren an und daraus ist eine enge Zusammenarbeit entstanden. Damals wurden noch nicht so viele Filme gemacht wie heute.»
Sehr viele Freiheiten: Studios geben nur wenig Vorgaben
Danach kamen weitere Filmstudios dazu und Streaming Dienste wie Netflix. Wie viele Freiheiten hat man als Fotograf, wenn man für so grosse Namen arbeitet? «Man hat erstaunlich viele Freiheiten. Zum Beispiel kann man beim Licht sehr kreativ sein.» Von den Studios kämen keine Vorgaben. «Es ist der Schauspieler, mit dem man sich abspricht. Die Schauspieler verkörpern ja eine Rolle und die wollen sie wiedergeben. Entsprechend kommt der Input von ihnen.» Es müsse aber alles sehr schnell gehen, und dann gehe es auch schon weiter.
Die wenigsten Filme würden in Los Angeles gedreht. Von den 200 Filmplakaten seien gerade einmal drei dort entstanden. Der Grund seien die Kosten. Die Filmcrews gingen dorthin, wo es Steuervergünstigungen gebe. «Ich arbeite seit acht Jahren im gleichen Team. Wir sind wie eine Rockband, die in der Welt herumtourt. Von Australien bis Neuseeland, Südafrika, Kanada, Ungarn, Prag und London.»
Weitere Fotos findest du auf der Webseite von Marco Grob.
Man muss viel tun, um solche Grössen fotografieren zu können
Marco Grobs Wohnsitz ist New York. 2008 dorthin zu ziehen sei eine der besten Entscheidungen in seinem Leben gewesen. Bereits zuvor hatte er Olten verlassen und war viel im Ausland unterwegs, weil er nur noch als Porträt-Fotograf tätig sein wollte. Bis er das Vertrauen der Filmstudios in Los Angeles und seiner anderen Kunden genoss, habe es viel Zeit und Engagement gebraucht. «Es ist anders als im mediterranen Raum. Es gab unzählige Treffen und man geht miteinander essen. Es wird genau geschaut, wie ich arbeite. Jedes Jahr gab es dann etwas mehr Aufträge.» Als dann die Streamingdienste dazu kamen und Film um Film aus dem Boden stampften, habe das Druck auf die Filmstudios gemacht, und so hätten auch sie angefangen, mehr Filme zu produzieren. «Da ich schon gut positioniert war, ging es dann richtig los.»
Ihn fasziniert an der Fotografie, dass man Geschichten erzählen könne. «Ich glaube nicht, dass man alles an einem Menschen in einem einzigen Foto beschreiben kann, aber man kann eine Stimmung, einen Lebensabschnitt einfangen.»
Und sein Lieblingsfilm?
Das sind vor allem ältere Streifen. «Wie Stan Kubrick oder Hitchcock», sagt Grob. «Obschon ich weiss, wie ein Superheld aussehen muss, schaue ich die Filme, an denen ich arbeite, nicht wirklich. Aber es macht mir sehr Spass, an ihnen zu arbeiten.»
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