Kreuzfahrt-Trends: Teure Weltreisen und kleinere Schiffe
Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
Die Kreuzfahrtbranche wurde von der Corona-Pandemie mit voller Wucht getroffen. Nachdem im Jahr 2020 praktisch alle Kreuzfahrtschiffe stillstanden und aus Platzmangel ausserhalb der Häfen auf hoher See parkiert wurden, nahmen diesen Sommer viele Reedereien den Betrieb wieder auf. Das Leben an Bord wurde speziellen Corona-Bedingungen angepasst. Landausflüge waren, wenn überhaupt, nur in Gruppen erlaubt.
Die Branche ist trotzdem optimistisch. Die Kundinnen und Kunden buchen immer noch sehr kurzfristig, wie Dario Cremona vom Kreuzfahrt-Portal «e-hoi» bestätigt: «Vor allem das östliche Mittelmeer war dieses Jahr sehr gefragt. Die griechischen Inseln waren sehr beliebt, weil dort auch individuelle Landausflüge möglich waren.»
Passagiere geniessen mehr Platz auf den Schiffen
Aus Sicherheitsgründen werden die Kreuzfahrtschiffe auch jetzt noch nicht voll belegt. Viele Zimmer bleiben frei. Davon profitieren die Passagiere. Sie geben wegen Corona aber auch mehr Geld aus, sagt Cremona: «Viele Kundinnen und Kunden leisten sich ein Upgrade und buchen eine Balkonkabine.»
Dieser Trend werde wohl anhalten, meint der Kreuzfahrt-Spezialist weiter, der für seinen Kreuzfahrten-Blog «CruiseExperience» oft auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs ist. Viele Reedereien setzen wieder vermehrt auf kleinere Schiffe oder bieten Expeditionen an. Zudem wurden während der Pandemie viele Schiffe umgerüstet und auf Nachhaltigkeit getrimmt «Die Reedereien haben ihre Hausaufgaben gemacht und die Zeit in der Pandemie genutzt.»
Weltreisen waren innert Minuten ausverkauft
Die Corona-Pandemie hat viele Touristen dazu gebracht, weniger zu verreisen, dafür länger. Dieses Phänomen spürt man auch bei Kreuzfahrten, bestätigt Cremona: «Wegen der Corona-Pandemie wurden viele Weltreisen verschoben. Im Luxussegment sind sie bei gewissen Reedereien wie Regent Seven Seas zum Teil bis ins Jahr 2023/2024 ausverkauft.»
Die Pandemie zwingt die Branche zum Umdenken. Zusätzlich kommen auch neue Player mit neuen Ideen auf den Markt. Das Ziel ist, Menschen für eine Kreuzfahrt zu überzeugen, welche noch nie auf hoher See Ferien verbracht haben.
Kreuzfahrt für Generation Z inklusive Tattoo-Studio
Ein Beispiel dafür ist «Virgin Voyages» des britischen Milliardärs Richard Branson. Er hat extra ein Kreuzfahrtschiff für Millenials und die Generation Z bauen lassen.
Die «Scarlet Lady» bietet unter anderem das erste Tattoo-Studio auf hoher See und Rockstar-Kabinen mit Gitarren und Verstärkern.