Es sei ein Symbol für Unvollkommenheit und Transformation, erklärte die russische Stiftung für zeitgenössische Kunst V-A-C. Das Problem: Viele Moskauerinnen und Moskauer erinnert der Brocken eher an einen gigantischen Kackhaufen.«Big Clay» sehe aus wie «ein Haufen nicht besonders akkurater Kacke», spottete der Komiker Maxim Galkin, kurz nachdem die Skulptur an der Bolotnaja Nabereschnaja am Ufer der Moskwa aufgestellt worden war. Er hoffe, dass sie bald wieder aus dem Stadtzentrum verschwinde.
Der Architekturkritiker Grigori Rewsin schrieb unlängst etwas versöhnlicher: «Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und das gilt auch für Scheisse.» Auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken reichen von Zustimmung über Belustigung bis hin zu Ablehnung.
Der Streit um den Riesen-Klumpen ist auch zwei Wochen nach seiner Installation nicht abgerissen - ebenso wenig wie das Interesse vieler Moskauer. An einem sonnigen Spätsommertag posieren dort immer wieder Menschen für Fotos und Selfies.
Auch Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schaltete sich kürzlich in die Diskussion ein - wenn auch sehr diplomatisch: Der Metall-Haufen sei ein kreatives Kunstwerk und weltweit gefragt, erklärte er. In neun Monaten solle das Werk, das zuvor bereits in Florenz und Manhattan ausgestellt war, in ein anderes Land weiterreisen.