Die langen Gesichter, sinnlichen Körper und die eigenwillig entrückte Schönheit der Protagonistinnen sorgten zu Lebzeiten des Künstlers für Skandale. Erst nach seinem frühen Tod gelangte Modigliani zu Weltruhm. Das Wiener Museum Albertina widmet ihm anlässlich seines 100. Todestages - pandemiebedingt mit etwas Verspätung - nun eine Ausstellung.
«Modigliani - Revolution des Primitivismus» ist mit über 120 Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen ab Freitag bis zum 9. Januar in Österreichs Hauptstadt zu sehen. Gezeigt werden auch Werke, die zuvor nie in Österreich ausgestellt waren. Die Schau veranschauliche den «unschätzbaren und ganz individuellen Beitrag zur Kunstgeschichte» Modiglianis, so das Museum. Dem Italiener sei es gelungen, die Brücke zwischen der Antike und der Moderne ebenso wie zwischen den verschiedenen Künsten zu schlagen. Seine Werke werden dabei der führenden zeitgenössischen Pariser Avantgarde, von Pablo Picasso bis André Derain, gegenübergestellt.
Modigliani starb - von jahrelangen Lungenleiden gezeichnet - 1920 in Paris mit nur 35 Jahren an Tuberkulose. In seiner kurzen Karriere schuf er als Maler, Zeichner und Bildhauer zahlreiche Meisterwerke. Zu Lebzeiten war Modigliani nur wenig erfolgreich und von finanziellen Sorgen geplagt.
Heute werden seine Frauenakte zu enormen Summen gehandelt. Im Jahr 2015 wurde sein «Liegender Akt» für 170,4 Millionen Dollar versteigert. Das Werk gehört somit zu den am teuersten versteigerten Gemälden der Welt.