Studie

Mit Bier gegen Alzheimer? Hopfen aus dem Bodenseegebiet macht Hoffnung

08.11.2022, 16:14 Uhr
· Online seit 08.11.2022, 16:08 Uhr
Der Hopfen im Lagerbier und in Ales könnte das Alzheimer-Risiko in späteren Jahren mindern. Das legt zumindest eine Studie aus Italien nahe. Doch bevor du jetzt gleich in die nächste Beiz rennst: Stimmt das wirklich?
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Schützt das Biertrinken in jungen Jahren vor einer späteren Alzheimererkrankung? Eine neue Studie kommt zum Schluss, dass Hopfen eine Verklumpung schädlicher Proteine im Hirn verhindert.

Wie kommt es überhaupt zu Alzheimer?

Beta-Amyloid-Proteine gelten als Hauptauslöser von Morbus Alzheimer und anderen demenziellen Erkrankungen. Die Proteine bilden Plaques, welche die Kommunikation zwischen den Neuronen im Hirn unterbrechen.

Das grosse Problem bei der Behandlung demenzieller Krankheiten ist, dass es häufig schon zu spät ist, wenn sich die ersten Symptome zeigen. Der Schaden ist dann meist schon angerichtet. Aus diesem Grund wird intensiv nach präventiven Behandlungen geforscht.

Und wie kommt jetzt der Hopfen ins Spiel?

Ein Team von italienischen Forscherinnen und Forschern hat die Wirkung von Hopfen genauer angeschaut. Schon früher gab es Hinweise darauf, dass die Pflanze die Bildung von Beta-Amyloid-Proteinen unterbinden kann.

Jetzt konnte nachgewiesen werden, wie vier Hopfensorten, die üblicherweise bei der Bierherstellung genutzt werden, die Klumpenbildung der Proteine um die Nervenzellen behindern.

Welcher Hopfen ist besonders gut?

Positiv aufgefallen ist den Forscherinnen und Forschern der Tettnanger Hopfen, der ursprünglich vom Bodenseeufer in der Nähe von Friedrichshafen kommt. Er wird weltweit für das Brauen von vielen Lagersorten und leichteren Ales verwendet.

Bei Würmern konnte dieser Tettnanger Hopfen – zumindest teilweise – eine alzheimerbedingte Lähmung verhindern.

Jetzt also ab in die Beiz!

Naja, ganz so einfach ist es nicht. Das Team aus Italien betont, dass diese Studie kein Aufruf zum Bierkonsum sein soll. Immerhin gibt es sonst ganz viele andere negative Begleiterscheinungen.

Allerdings könnte aus dieser Erkenntnis ein neues «Nutrazeutikum», ein Pharmazeutikum aus Nahrung, geschaffen werden. Sollte das gelingen, wäre man der Alzheimer-Prävention einen Schritt näher.

veröffentlicht: 8. November 2022 16:08
aktualisiert: 8. November 2022 16:14
Quelle: FM1Today

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