Bereits am Morgen scheint die Sonne durchs Schlafzimmerfenster und am Feierabend ist es immer noch hell, der Frühling naht. Mit den letzten Sonnenstrahlen wäre es perfekt, noch einige Kilometer mit dem Velo nach Hause zu düsen. Doch ein Problem gibt es: Du hast keinen passenden Drahtesel.
Ein neues Secondhand-Velo
Bereits im März starten die ersten Velobörsen. Die Idee dahinter ist es, Velos, die man nicht mehr braucht, abzugeben. Da sollten sie dann neue Besitzerinnen oder Besitzer finden. Ein gutes Rad zu erwischen ist allerdings nicht leicht und man sollte auch bei den niedrigen Preisen darauf achten, keinen Schrott zu kaufen.
Auf die Schaltung und die Kette solltest du unbedingt achten, erklärt Roger Meier, Geschäftsführer vom «Cross-Shop» in Villigen. «Diese Teile sind teuer.» Ausserdem fährt das Velo schlecht bis gar nicht mit rostiger Kette oder defekter Gangschaltung. «Wenn man eine Runde mit dem Velo dreht, merkt man schnell ob noch alles intakt ist», so der Profi. «Wenn man kräftig in die Pedalen tritt und die Kette nicht durchspuhlt, ist schon mal vieles in Ordnung.»
Vor allem die unteren Gänge der Schaltung seien oftmals abgenutzt, da sie häufiger benutzt werden. «Man erkennt es beim fahren oder an den Kettenrädern, wenn die Zacken abgeschliffen sind», so Meier. Ausserdem sollte an der Kette und an den Kettenrädern kein Rost zu sehen sein.
Ob die Bremsen funktionieren, sollte man ebenfalls vor dem Kauf kontrollieren. «Eine abgenutzte Bremsscheibe oder ein Bremsklotz zu ersetzen, ist zwar nicht so teuer, dafür umso gefährlicher, wenn man auf eine Kreuzung zufährt.»
Einmal ein E-Bike bitte
Grundsätzlich ist es laut Roger Meier kein Problem, auf einer Velobörse ein Rad zu kaufen. Vor allem für sogenannte «Bahnhofvelos» sei es sogar ratsam, einen günstigeren Drahtesel zu besitzen. «Das Velo sollte schlimm aussehen, aber trotzdem gut funktionieren. Dann werden sie nicht gestohlen», so der Geschäftsführer. Ganz anders sei es allerdings bei E-Bikes: «Man kann vor Ort nicht überprüfen, wie gut die Batterie ist.»
Einer Batterie sei von aussen nicht anzusehen, wie gut sie noch ist. «Ursprünglich hatte der Akku vielleicht eine Reichweite von 180 Kilometer. Beim Verkauf an der Börse dann aber vielleicht nur noch 30 Kilometer.» Dies ist von Aussen nicht sichtbar und es müsste ein neuer Akku montiert werden. «So eine Batterie kostet ab 1000 Franken aufwärts.»
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Ein Occasion-Velo von der Börse kann also sehr günstig sein, ist besser für die Umwelt, da es aus zweiter Hand kommt und wenn man beim Kauf aufpasst, muss es nicht einmal schlechter sein als ein Neues.