Adidas bricht Zusammenarbeit mit Kanye West ab
Kanye West steht seit einiger Zeit in der Kritik. Seine Hassreden haben ihn Verträge mit der Talentagentur CAA und dem Modelabel Balenciaga gekostet, kürzlich hat auch Vogue-Chefin Anna Wintour jegliche Zusammenarbeit mit Kanye West beendet. Nun reagiert auch Adidas.
«Die jüngsten Äusserungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich», heisst es in einer Mitteilung von Adidas vom Dienstag. Das Unternehmen dulde keinen Antisemitismus und auch keine andere Art von Hassrede.
Nach eingehender Prüfung habe das Unternehmen die Entscheidung getroffen, die Partnerschaft mit Ye mit sofortiger Wirkung zu beenden, die Produktion von Yeezy-Produkten einzustellen und alle Zahlungen an Ye und seine Unternehmen zu stoppen. Adidas wird das Adidas-Yeezy-Geschäft mit sofortiger Wirkung einstellen.
Antisemitische Kommentare auf Twitter und Instagram
Zuletzt hatte auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, die Aufkündigung des Vertrages gefordert. West war in diesem Monat sowohl von Instagram als auch von Twitter zumindest vorübergehend gesperrt worden. Auf beiden Plattformen hatte er Medienberichten zufolge unter anderem antisemitische Kommentare gepostet. Auch seine Ex-Frau Kim Kardashian hatte sich jüngst gegen jegliche Art von Antisemitismus gestellt.
Die Zusammenarbeit mit Kanye West war für die Franken ein einträglicher Teil des Geschäfts, die Auflösung dürfte sie wirtschaftlich empfindlich treffen. «Angesichts der starken Saisonalität des vierten Quartals dürfte sich dies kurzfristig mit bis zu 250 Millionen Euro negativ auf den Nettogewinn des Unternehmens im Jahr 2022 auswirken», teilte Adidas dazu mit.
Hassreden in bekanntem Youtube-Interview
In einem Podcast-Interview mit dem Forscher Lex Fridman hat Kanye West am Montag eine weitere Reihe von aufrührerischen und falschen Aussagen über den Holocaust, die Abtreibung und das jüdische Volk gemacht. Zudem behauptete Kanye West, dass die CIA Disney dazu gebracht hat, Bambis Mutter zu töten. «Sie lassen Bambis Mutter am Anfang sterben. Dieser Schmerz treibt die Menschen zum Konsum an. Jetzt sind wir Waisenkinder des Kapitalismus.»
Verwirrende Aussagen, viele antisemitische Äusserungen und kein bisschen verständnisvoll. Wie Kanye West im bekannten Youtube-Podcast auftrat, ähnelt dem Auftreten der letzten Monate. Bei West wurde nach eigenen Angaben eine bipolare Störung diagnostiziert – er selbst behauptet immer wieder, er habe keine psychische Erkrankung.