Sexualität

Was du schon längst über den G-Punkt wissen solltest

20.02.2023, 08:31 Uhr
· Online seit 13.02.2023, 20:53 Uhr
Jeder kennt ihn oder hat zumindest von ihm gehört: dem G-Punkt. Um das vermeintlich weibliche Lustzentrum ranken sich viele Mythen und Unklarheiten. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten.
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Gibt es den G-Punkt überhaupt?

Ob des Daseins des G-Punkts scheiden sich die Geister. Selbst unter Expertinnen und Experten herrscht keine Einigkeit darüber, ob diese Fläche wirklich so existiert, wie sie sein Entdecker ursprünglich definiert hat. Manche behaupten, der G-Punkt sei eine Erweiterung der Klitoris. Andere sagen, es gibt ihn gar nicht. Auch Forscherinnen und Forscher kommen zu keinen einheitlichen Ergebnissen.

Dania Schiftan, Psychotherapeutin und klinische Sexologin aus Zürich, ist überzeugt: Der G-Punkt existiert. «Das Problem ist, dass es sich für manche Frauen so anfühlt, als existiere er nicht. Das liegt aber daran, dass sie die G-Fläche nicht trainieren. Genau wie es beim Rest des Körpers der Fall ist, muss man auch diese Fläche trainieren und stimulieren.»

Wo befindet sich der G-Punkt?

Der G-Punkt befindet sich etwa drei bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt und verläuft parallel zur Harnröhre. «Wenn man mit dem Finger in die Vagina geht und nach vorne drückt, spürt man eine ribbelige, raue Fläche. Die ist so gross wie ein 1- oder 2-Fränkler, je nachdem wie stark sie erregt ist», erklärt Schiftan.

Bei Druck Explosion?

Tatsächlich können Frauen dank des G-Punkts viel Lust erfahren. Allerdings gilt hier: Übung macht die Meisterin: «Es ist ein Aberglaube zu denken, dass man einfach nur darauf drücken kann und es dann Explosionen gibt.»

Je mehr man die Fläche aber trainiere, desto grösser und intensiver werde auch das Empfinden: «Bei den einen kommt am Anfang das Gefühl auf, pinkeln zu müssen. Wenn man aber lernt, dies auszuhalten, auch auf das Risiko hin, dass man pinkelt, wird das Gefühl immer besser. Es gibt extra Dildos mit einem härteren Material, mit denen man dagegen drücken kann. Es darf nämlich auch ganz viel Druck sein. Ein bisschen Streicheln nützt nichts.»

Woher kommt der Name?

Seinen Namen hat das weibliche Lustzentrum durch den deutschen Arzt Ernst Gräfenberg erhalten. Er schrieb 1950 in einem Artikel erstmals über die «erogene Zone». Man nannte diesen Bereich daraufhin «Gräfenberg Punkt» oder kurz «G-Punkt».

veröffentlicht: 13. Februar 2023 20:53
aktualisiert: 20. Februar 2023 08:31
Quelle: ZüriToday

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