Prequel

Wird «House of the Dragon» noch grösser als «Game of Thrones»?

· Online seit 19.08.2022, 15:31 Uhr
Die Crew von «House of the Dragon» spricht in London über das monumentale Serienbaby von HBO, das am Montag neu aus dem Drachenei schlüpft.
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Drachen sind fantastisch. Sie lassen sich wechselweise als Flugzeug, Feuerzeug, Heizung oder Atombombe benutzen. Jedenfalls sagt der Schriftsteller George R. R. Martin, der die Drachen des «Game of Thrones»-Universums erfunden hat: «Ein Drache entspricht der atomaren Macht.» Das Haus Targaryen wird im Laufe von «Game of Thrones: House of the Dragon», so der ganze Titel des neuen gigantomanischen Serien-Unternehmens von HBO, insgesamt 17 Drachen besitzen. Allein neun davon soll es in der ersten Staffel zu sehen geben. Kein Wunder, sind die Targaryens der mächtigste Clan eines Reichs namens Westeros. Ihr einziger echter Feind sind sie selbst. Alle anderen werden gegrillt.

Ein bisschen «Igitt»

Die Targaryens sind blond, arisch und fühlen sich den Göttern näher als den Menschen. «Das Problem mit den Targaryens ist, dass sie in der absoluten Überzeugung leben, immer recht zu haben. Sie leben in totaler Selbstherrlichkeit. Was Teil ihres Untergangs sein wird», erklärt Miguel Sapochnik, Regisseur und ausführender Produzent von «House of the Dragon».

So viel darf schon mal verraten werden: Es wird in «House of the Dragon» nur so wimmeln von blutrünstigen blonden Menschen und ihrem Gewürm, von Sex und Gewalt. Turniere werden geritten, Gliedmassen werden amputiert, der entsetzlichste Kaiserschnitt der Seriengeschichte wird vollzogen werden. Apokalyptische Schauer werden sich über die Welt legen, Drachen werden Heere versehren, Krebse werden Menschen fressen.

Doch zwischen dem Adrenalin-Getöse wird es zur Erholung richtig langweilige, semi-depressive Problemgespräche über Berufung zu Höherem, Freundschaft und Familienkram geben. Die muss man aussitzen. Und ein spitzzüngiger Zyniker wie Tyrion Lannister wird schmerzlich vermisst.

Too big to fail? Wahrscheinlich nicht

In «Game of Thrones» kämpften (unter anderen) die aufrichtigen Starks, die inzestuösen Lannisters und Daenerys Targaryen, die ihr Hochzeitsgeschenk, drei Dracheneier, selbst ausgebrütet hatte, um den Thron von Westeros. Und aus dem Norden drohte die Klimakrise des ewigen Winters samt Eiszombies.

«House of the Dragon» beginnt exakt 172 Jahre vor der Geburt von Daenerys Targaryen. Der harmoniesüchtige König Viserys Targaryen braucht einen Nachfolger, hat bis jetzt aber erst eine Tochter, was in einem streng patriarchalen Staat keine Option ist, und seine Frau, die zum fünften Mal schwanger ist, hat keinen Bock mehr, eine dynastische Gebärmaschine zu sein. Tochter Rhaenyra will lieber Ritter statt Mutter werden, lebt in Symbiose mit ihrem Drachen, stinkt auch immer nach Drachen und hat eine beste Freundin namens Alicent Hightower, die sich für Politik interessiert.

(AZ)

veröffentlicht: 19. August 2022 15:31
aktualisiert: 19. August 2022 15:31
Quelle: Aargauer Zeitung

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