Schulheim Effingen

Zirkusmanege statt Schulbank: «Je mehr man übt, umso besser wird man»

· Online seit 16.09.2021, 20:04 Uhr
Eine Woche lang steht der Zirkus Wunderplunder auf dem Hof des Schulheims in Effingen. Bis zum Grande Finale am Freitag muss aber noch viel geübt werden. ArgoviaToday durfte die Schüler bei der Probe besuchen und erfahren, warum die Kids jetzt schon nervös sind.

Quelle: ArgoviaToday

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Statt Mathe, Deutsch und Physik zu pauken, schnuppern die Schüler vom Schulheim Effingen eine Woche lang Zirkusluft. Die Aufregung sei gross gewesen, als die Zirkuswagen des Theaterzirkus Wunderplunder am Samstagmittag auf dem Schulhof angefahren kamen, sagt Andrin, einer der Schüler. Als die Kinder am Montag in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden, war für den 15-Jährigen klar: «Ich will in die Feuergruppe, weil ich Feuer einfach gerne mag.»

Insgesamt konnten die Schüler aus sieben Disziplinen wählen, die von Jonglage über Akrobatik bis hin zu Zauberkünsten reichten. Am Anfang sei es schwierig gewesen, für alle ein Plätzchen zu finden und den Jungs die Angst vor der Bühne zu nehmen, sagt Schulleiterin Regula Lutz.

«Mittlerweile klappt das aber prima. Die Jungs konnten sich gut einbringen und plötzlich kommen alle gerne in die Schule, sind motiviert und funktionieren in Gruppen.» Das sei nicht immer so. Denn so unterschiedlich die Jungs vom Schulheim Effingen sind, haben sie doch alle eine Gemeinsamkeit: Sie kamen alle in regulären Schulen nicht zurecht, sind durch jegliche Raster gefallen, bevor sie nach Effingen gekommen sind.

Nicht nur für die Schüler und Lehrpersonen ist die Woche etwas Besonderes, auch für die Zirkuscrew ist es immer wieder eine Herausforderung, sich auf die unterschiedlichen Kinder einzulassen. Julian vom Zirkus-Kollektiv blickt aber positiv auf die ersten drei Tage zurück, hat Spass an den lebhaften Kids, auch wenn es nicht immer ganz einfach sei. «Wir sind keine Lehrpersonen, müssen nicht mit dem Finger auf sie zeigen, sondern können spielend und freundschaftlich auf die Kinder zugehen.»

Am Mittwochnachmittag sind die Vorbereitungen noch in vollem Gange. Es ist die letzte Probe vor der Generalprobe am Donnerstag, die Anspannung steigt auch bei den Jungs. «Ich bin ein bisschen nervös, dass ich bei der Aufführung einen Fehler machen werde, ich freue mich aber mega auf den Auftritt am Freitag», sagt Noah, der als Zirkusdirektor in der Manege stehen wird. Auch Andrin ist am Mittwoch angespannter als noch Anfang der Woche: «Ein bisschen üben müssen wir schon noch, damit wir am Freitag keine Fehler machen. Und sowieso, je mehr man übt, umso besser kann man es. Auch wenn man schon gut ist.»

(noë)

veröffentlicht: 16. September 2021 20:04
aktualisiert: 16. September 2021 20:04
Quelle: ArgoviaToday

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