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Aargau: Pädophiler Pfarrer wird aus dem Massnahmenvollzug entlassen – dies sorgt für Unverständnis.

Aargau

«Eine Katastrophe»: Gefängnis-Entlassung von pädophilem Pfarrer sorgt für Unverständnis

06.01.2024, 20:28 Uhr
· Online seit 06.01.2024, 20:15 Uhr
Das Bezirksgericht Aarau wollte die stationäre therapeutische Massnahme gegen den kinderpornosüchtigen Geistlichen eigentlich verlängern. Doch das Obergericht gibt seiner Beschwerde recht: Die Therapie wirkt nicht genügend.

Quelle: Tele M1

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Während mehr als zehn Jahren konsumierte und verbreitete ein Aargauer Pfarrer Kinderpornografie – und das teilweise bis zu acht Stunden täglich. Zweimal wird der Geistliche dafür verurteilt. Zuletzt wurde er fünf Jahre lang stationär therapiert. Jetzt ist diese Therapie vorbei und der Aargauer Pfarrer auf freiem Fuss, obwohl es weiterhin ein erhöhtes Risiko für Pornokonsum bei ihm gibt.

Emotionale Reaktionen auf den Strassen

Der Rechtsanwalt André Kuhn schätzt die Situation ein: «Gutachter sind zum Schluss gekommen, dass man das Risiko bei ihm mit weiterer Therapie nicht senken kann. Das ist auch der Grund weshalb man diese Therapie nicht verlängern darf und man ihn schliesslich in die Freiheit entlassen muss.»

Dass der reformierte Pfarrer frei kommt, obwohl die Gefahr besteht, dass er weiterhin Kinderpornografie konsumiert, sorgt bei der Aarauer Bevölkerung für emotionale Reaktionen: «Es ist eine Katastrophe. Also acht Stunden Porno-Konsum am Tag, nicht-therapierbar und darum ist er wieder frei. Es spielt auch keine Rolle, ob er ein Pfarrer oder was auch immer ist», sagt eine Passantin gegenüber Tele M1. «Nein, da finde ich wirklich, dass das nicht geht», so eine weitere Reaktion.

7,5 Jahre Haft als Abschreckung

Weil die Therapie zu wenig Wirkung zeige und damit das Rückfallrisiko nicht deutlich gesenkt werden konnte, sei der Geistliche wieder ein freier Mann, schreibt die «Aargauer Zeitung». Aber auch präventiv darf der Mann nicht überprüft werden. «Eine Eröffnung von einem künftigen Strafverfahren ist nur dann möglich, wenn bereits ein Anfangsverdacht vorhanden ist. Prophylaktisch, also nur zur Kontrolle, darf man kein Strafverfahren eröffnen», erklärt Amdré Kuhn weiter.

Würde der Aargauer Pfarrer weiterhin Kinderpornografie konsumieren und verbreiten, drohe dem Mann bis zu 7,5 Jahren Haft und weitere stationäre Therapie. Das sei auch schon abschreckend, erklärt Kuhn.

(red.)

veröffentlicht: 6. Januar 2024 20:15
aktualisiert: 6. Januar 2024 20:28
Quelle: ArgoviaToday

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