«TalkTäglich»

«Die Regionalpolizei ist kein Anhängsel, sondern hat einen Auftrag»

23.05.2023, 20:29 Uhr
· Online seit 23.05.2023, 17:57 Uhr
Wie weiter mit der Polizei im Aargau? Der Personalmangel einiger Regionalpolizei ist ein Steilpass für die Befürworter der Einheitspolizei. Bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige Kripochef Urs Winzenried oder Alt-Regierungsrat Silvio Bircher machen mobil. Braucht es die Regionalpolizei noch oder würde eine Kantonspolizei reichen? Die grosse Debatte.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer

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Im Aargau suchen mehrere Regionalpolizeien dringend nach neuem Personal. Die Lage hat sich mittlerweile so zugespitzt, dass die Kantonspolizei Aargau aushelfen muss und die Schalteröffnungszeiten bei den Polizeiposten verkürzt werden. An vorderster Front kämpft der ehemalige SP-Regierungsrat Silvio Bircher für die Abschaffung der Repol. «Ich glaube, jetzt ist der Moment da. Jetzt muss man mit dieser Frage vor den Grossen Rat gehen und einen definitiven Entscheid fällen», sagt er gegenüber Tele M1. Rückendeckung bekommen die Befürworter vom früheren Kripo-Chef Urs Winzenried. 

Winzenried war 35 Jahre lang Chef der Aargauer Kriminalpolizei und politisierte bis vor kurzem noch für die SVP im Grossen Rat. «Ich bin überzeugt, dass unser Polizeisystem noch viel besser funktionieren könnte», erklärt der 72-Jährige. Es gehe ihm nicht darum, die unterschiedlichen Repol aufzuheben, sondern in die Kantonspolizei zu integrieren.

Daniel Suter ist Vorsitzender der Repol-Konferenz und ist der Meinung, dass es die Regionalpolizeien weiterhin braucht: «Die Regionalpolizei ist kein Anhängsel, sondern sie haben den Auftrag von der Stadt und den Gemeinden für deren Sicherheit zu sorgen.» Winzenried ist hingegen der Meinung, dass die Arbeit bei der Kantonspolizei attraktiver sei als bei der Repol. Er spricht von Ressourcenverschwendung und meint damit die Doppelspurigkeit der beiden Korps. «Bei vielen Einsätzen wird oft erst die Repol aufgeboten und später muss die Kantonspolizei übernehmen», so Winzenried. Solche Szenarien könne man mit der Einführung einer Einheitspolizei vermeiden. Auch habe es bei 15 Repol-Organisationen zu viele Chefs. Diese könne man effektiver einsetzen, um wichtige Schwerpunkte zu setzen. 

Suter widerspricht und erklärt, es gebe kein Gerangel der beiden Korps um Einsätze. Es sei völlig normal, dass sich ein Einsatz derart entwickeln könne, dass die Zuständigkeit wechsle. Dies sei nie ein Problem gewesen. Weitaus schlimmer sei dies etwa bei den Rettungsdiensten im Kanton, die sich um Zuständigkeiten streiten würden.

Hier kannst du dir die ganze Sendung anschauen:

Quelle: TeleM1

(sib)

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veröffentlicht: 23. Mai 2023 17:57
aktualisiert: 23. Mai 2023 20:29
Quelle: ArgoviaToday

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