Dieser Oberaargauer Landwirt schlachtet seine Tiere noch auf dem Hof
Quelle: TeleM1
Anders als bei den meisten Schlachttieren dürfen die Kälber von Bauer Andreas Hirschi aus Madiswil im vertrauten Umfeld sterben. Denn Hirschi legt grossen Wert darauf, dass sie sich in ihren letzten Minuten wohlfühlen: «Für mich ist es wichtig, dass die Tiere dort sterben, wo sie aufgewachsen sind.» Auf seinem Hof wurde in diesem Jahr bereits die vierte sogenannte mobile Schlachtung durchgeführt.
«Der Sterbeprozess vom Tier ist mir sehr wichtig.»
Doch die Schlachtungen seiner Tiere führt er nicht selbst durch, sondern Mischa Hofer, der selbst Landwirt ist. Während er den Tieren das Leben nimmt, steht er ihnen eng bei Seite: «Der Sterbeprozess vom Tier ist mir sehr wichtig. Ich begleite das Tier bei seinen letzten Minuten. Man kann sehen, wie sie das Leben loslässt.» Sobald der Schuss gefallen ist, muss es schnell gehen. Gerade einmal 45 Minuten darf der Prozess zwischen dem Entbluten und dem Entfernen des Magens dauern. Wenn dieser Prozess zu lange geht, könnten bereits Bakterien ins Fleisch gelangen.
«Das geht mir an die Substanz.»
Nachdem das Tier in der Metzgerei fertig präpariert ist, beginnt für Hofer der mentale Verarbeitungsprozess: «Das geht mir an die Substanz. Während der Schlachtung bin ich sehr nahe beim Tier. Nach einem Tag wie heute, an dem ich vier Schlachtungen hatte, bin ich abends kaputt.» Und auch der Tag von Andreas Hirschi ist nach der Schlachtung noch nicht vorbei. Er muss schon die nächste Schlachtung vorbereiten, die in zwei Wochen stattfinden sollte.
(red.)