Referenzzinssatz

«Es wurde lange genug zugeschaut»: SP fordert Moratorium auf Mieten

· Online seit 01.06.2023, 20:59 Uhr
«Wir stehen wirklich am Rande einer sozialen Krise in diesem Land»: Der Aargauer SP-Co-Präsident Cedric Wermuth sieht schwere Zeiten auf die Mieterinnen und Mieter in der Schweiz zukommen.

Quelle: Tele M1

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Wer bisher für seine Mietwohnung 2000 Franken gezahlt hat, könnte bald jährlich bis zu 720 Franken im Jahr mehr zahlen. Eine Steigerung um knapp 3 Prozent. Für viele Mieterinnen und Mieter ist das viel Geld. Deshalb möchten Wermuth und seine Partei dem entgegensteuern: «Wir fordern kurzfristig ein Moratorium auf Mieten und eine Mietzinskontrolle. Es wurde lange genug dabei zugeschaut, wie in diesem Land Mieten illegal erhöht worden sind.»

Hauseigentümer fühlen sich unfair behandelt

Naturgemäss anders sieht man das beim Hauseigentümerverband Aargau (HEV). Dort findet man den Anstieg des Referenzzinssatzes nur fair, schliesslich könnten Vermieterinnen und Vermieter ihre Kosten durch den gestiegenen Hypothekarzinssatz so auf ihre Mieterinnen und Mieter abwälzen. Die Präsidentin des HEV, Jeanine Glarner, findet, dass die aktuelle Diskussion reine Polemik sei: «Als man den Referenzzinssatz gesenkt hat, hat auch niemand danach geschrien, dass es ein Moratorium für die höheren Mietzinsen geben sollte. Nun sind die Kosten gestiegen und deswegen ist es auch gerechtfertigt, dass man den Zinssatz wieder erhöht.»

Es ist das erste Mal seit seiner Einführung vor 15 Jahren, dass der Referenzzinssatz wieder ansteigt. Und es wird voraussichtlich auch nicht das letzte Mal sein.

Martin Tschirren, Direktor vom Bundesamt für Wohnungswesen, blickt in die Zukunft: «So wie die Dynamik im Moment aussieht, muss man wahrscheinlich im nächsten Winter mit einem weiteren Schritt nach oben rechnen.»

(ben)

veröffentlicht: 1. Juni 2023 20:59
aktualisiert: 1. Juni 2023 20:59
Quelle: Tele M1

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