Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
«Ich war schockiert. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder Angst haben soll», gesteht Fritz Scheidegger gleich zu Beginn. Noch immer kann er kaum fassen, dass in Europa nun tatsächlich Krieg herrscht. Er und seine Frau trauerten aber nicht lange, sondern versuchten vielmehr Unterstützung anzubieten.
Unter anderem fuhr er an die polnisch-ukrainische Grenze, um seine Schwiegermutter aus dem Kriegsgebiet zu holen. Gleichzeitig konnte er noch 40 Tonnen Hilfsgüter bereitstellen, welche den Menschen vor Ort zugutekamen. Für diese Tat möchte er aber nicht gefeiert werden. «Es brauchte nicht Mut. Ich wollte einfach helfen», begründet er seine Entscheidung, die Reise auf sich zu nehmen.
Mittlerweile leben seine Schwiegermutter, seine Frau und er unter einem Dach. Das Zusammenleben funktioniere gut. Allerdings sei es bei ihm eine andere Situation, weil er nicht eine ganz fremde Person bei sich aufgenommen hat. «Da hatten wir sicher einen Vorteil gegenüber anderen, die komplett fremde Leute aufgenommen haben», so der Rothrister. Aus diesem Grund kann er auch nachvollziehen, dass es nach drei Monaten zu Differenzen kommen kann.
Wie Fritz Scheidegger betont, sind die Flüchtenden sehr dankbar, dass sie in der Schweiz so gut aufgenommen wurden. Dennoch wünschen sie sich, dass sie möglichst bald wieder in ihre Heimat und zu ihren Familien zurückkehren können. «Wenn man helfen möchte, darf man also nichts erwarten», so der 51-Jährige zum Schluss.
Im Video oben gibt es die eindrückliche Beschreibung seiner Gefühlslage und er erklärt, wie es mit der Unterstützung nun weitergeht.
Das ganze Tagesgespräch siehst du hier:
Quelle: TeleM1
(red.)