Strompreis-Explosion

Liberalisierung des Strommarkts? «Ist wahrscheinlich nicht möglich»

· Online seit 01.09.2022, 20:00 Uhr
In den Aargauer Gemeinden soll es zu Strompreisaufschlägen von teils über 260 Prozent kommen. Wehren kann man sich dagegen nicht, weil man den Stromversorger nicht wählen kann. Die Liberalisierung des Strommarktes für Private ist gescheitert, wie ein Ständerat gegenüber Tele M1 erzählt.

Quelle: TeleM1

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Die Preise für den Strom werden im nächsten Jahr steigen. Das ist sich auch Fredi Seedorf, Wirt vom Restaurant Central in Oberlunkhofen, bewusst. Laut Seedorf ist das für sein Restaurant ein Todesstoss, zumal bereits eine allgemeine Teuerung besteht: «Ohne jegliche Unterstützung bedeutet das für uns, dass wir das Restaurant schliessen können.» Alleine bei der Stromrechnung erwartet er einen Rechnungsbetrag weit über 20'000 Franken.

Eine ständerätliche Kommission diskutiert deshalb seit mehr als einem Jahr über die Öffnung des Strommarktes. Mit dabei ist Pirmin Bischoff, Solothuner Mitte-Ständerat. Laut dem Politiker ist die Liberalisierung jedoch in den letzten Monaten gestorben: «Aus sozialen Gründen können wir das Risiko nicht eingehen. Die Strommarktliberalisierung für die Privaten ist deshalb wahrscheinlich nicht möglich.»

Anders sieht es bei den Grossverbrauchern aus, welche einen Stromverbrauch von über 100'000 kWh pro Jahr haben. Sie können sich den Stromanbieter aussuchen, wie Dani Haas, Becker aus Oberlunkhofen, erzählt. Laut Haas ist der Strompreis jedoch überall hoch, entlastend sei das für seine Bäckerei nicht: «Wir müssen sicherlich eine Preisanpassung machen. Ob die Kundinnen und Kunden dann noch kommen und bereit sind, den höheren Preis zu bezahlen, ist schwierig zu sagen.» Die Strommarktdiskussion kommt ab Herbst in die Session.

Weshalb Ständerat Bischof bei den Privaten Unterstützung erwartet und bei den Grossverbrauchern nicht, erfährst du im Video.

(red.)

veröffentlicht: 1. September 2022 20:00
aktualisiert: 1. September 2022 20:00
Quelle: ArgoviaToday

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