Flughafen Grenchen

Lotse vergisst Flugzeug: Zwei Maschinen sind sich gefährlich nahegekommen

· Online seit 31.01.2022, 21:16 Uhr
Eine Fluglotse vergisst in Grenchen ein Flugzeug und es kommt beinahe zu einer Kollision zwischen zwei Maschinen. Was ein erfahrener Pilot und die Verantwortlichen der Flugsicherung Skyguide zu der beinahen Kollision meinen, zeigen wir.

Quelle: TeleM1

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Kein Verkehrsmittel ist so gut überwacht, wie das Flugzeug. Trotzdem kann es manchmal zu heiklen Situationen kommen, wie beispielsweise Mitte Juli 2020 in Grenchen. Zwischen zwei Flugzeugen kam es damals fast zu einer Kollision, das eine wollte landen und das andere war bereit für den Start. Nur 30 Meter haben die beiden Flugzeuge voneinander getrennt, dank ihren Kollisionswarnsystemen konnten sie einander gerade noch rechtzeitig ausweichen.

«Es handelte sich um einen Fluglotsen-Fehler»

Die schweizerische Sicherheitsuntersuchung hat sich nun mit dem Ereignis befasst: «Das ist eine Situation, wie sie nicht hätte entstehen sollen. Es handelte sich um einen Lotsenfehler. Der Lotse hat ein Flugzeug vergessen», so Vladi Barrosa, Mediensprecher Flugsicherung Skyguide. Warum der Lotse das Flugzeug vergessen hatte, kann man nicht mehr nachvollziehen oder beurteilen. «Wo Menschen am Werk sind, passieren solche Fehler manchmal», wie Barrosa erzählt.

Fehler wird als «schwer» eingestuft

Im Untersuchungsbericht wird der Fehler des Lotsen als schwer eingestuft. Verletzt hat sich bei der Kollision niemand. Für Heiner Lüscher, Aviatikexperte, ist aber klar, dass der Vorfall schlimmer hätte enden können: «Der Pilot muss sich darauf verlassen, dass der Luftraum für ihn frei ist. So kann er machen, was für ihn vorgegeben ist bezüglich Höhe, Geschwindigkeit und Richtung. Da zählt er auf den Fluglotsen.»

Mit dem Finger auf den Fluglotsen zu zeigen, bringt jedoch keine Verbesserung für den Flugverkehr. «Wir können schauen, wo es im System einen Fehler hat. Das System müssen wir dann verbessen und so können wir die Sicherheit für alle im Luftraum erhöhen», so Barrosa.

(red.)

veröffentlicht: 31. Januar 2022 21:16
aktualisiert: 31. Januar 2022 21:16
Quelle: ArgoviaToday

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