Das berichten Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in den «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS»). Zum Vergleich: Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) produziert die Menschheit insgesamt rund 300 Millionen Tonnen Plastikmüll im Jahr.
Asiatische Spitäler
Das Team um die Wissenschaftler Yiming Peng und Peipei Wu geht nun davon aus, dass ein Grossteil des Corona-Abfalls (rund 87,4 Prozent) in Spitälern entstand, insbesondere in asiatischen Ländern. 7,6 Prozent seien auf Masken und andere Schutzausrüstung für den privaten Gebrauch zurückzuführen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Forscher hervorging. Verpackungen für den boomenden Online-Handel hätten rund 4,7 Prozent des zusätzlichen Abfalls ausgemacht.
«Kunststoffabfälle schaden dem Leben im Meer und sind zu einem grossen globalen Umweltproblem geworden.» Die Corona-Pandemie habe zu einer erhöhten Nachfrage nach Einwegplastik geführt, was den Druck auf «dieses bereits ausser Kontrolle geratene Problem noch verstärkt», schreiben die Forscher.
Weltmeere stark betroffen
Bereits über 25'000 Tonnen des Corona-Mülls seien so bereits in die Weltmeere gelangt. Dies stelle ein lang anhaltendes Problem für die Meeresumwelt dar. Innerhalb von drei bis vier Jahren werde ein grosser Anteil dieses Mülls entweder an Strände gespült oder auf den Meeresgrund sinken. Die Forscher forderten einen besseren Umgang mit medizinischen Abfällen, insbesondere in Entwicklungsländern.