Flugsicherheit

Air New Zealand will Passagiere wägen

01.06.2023, 00:53 Uhr
· Online seit 31.05.2023, 19:48 Uhr
Neuseelands Fluglinie Air New Zealand will vor internationalen Flügen nicht nur das Gepäck, sondern auch die Passagiere wägen – aus Gründen der Sicherheit. Die Swiss wendet eine andere Methode an.
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Grund sei, dass die Piloten vor jedem Start das Gewicht und die Balance des beladenen Flugzeugs kennen müssten, wie das Unternehmen mitteilte. «Es geht um Sicherheit. Jedes Mal, wenn wir fliegen, möchten wir genau wissen, welches Gewicht das Flugzeug hat», sagte Airline-Chef Greg Foran am Mittwoch dem Sender Radio New Zealand.

Teilnahme freiwillig

Die Waagen stehen ab sofort bis zum 2. Juli am Flughafen Auckland auf der Nordinsel des Pazifikstaates. Insgesamt wird das Gewicht von 10'000 Passagieren und Passagierinnen ermittelt – die Teilnahme ist aber freiwillig. «Keine Sorge, anders als auf der Waage zu Hause, im Fitnessstudio oder in der Arztpraxis kann niemand die Zahlen sehen, nicht einmal das Personal der Fluggesellschaft», berichtete die Zeitung «New Zealand Herald». Die Daten würden anonym erhoben.

Ziel sei es, das Durchschnittsgewicht der Passagiere zusammen mit derem Handgepäck zu ermitteln. «Wir wägen alles, was sich im Flugzeug befindet – von der Fracht über die Mahlzeiten an Bord bis hin zum aufgegebenen Gepäck», sagte Alastair James, Spezialist für die Verbesserung der Ladungskontrolle bei Air New Zealand. «Für Kunden, Besatzung und Handgepäck verwenden wir hingegen Durchschnittsgewichte, die wir aus dieser Erhebung erhalten.»

Wie sieht es in der Schweiz aus?

Plant etwa die Swiss, ähnliche Massnahmen umzusetzen? Eine entsprechende Anfrage verneint Swiss-Mediensprecher Michael Pelzer. Das Wägen von Fluggästen sei «grundsätzlich kein Thema».

Stattdessen plane man die Flüge mit Standardgewichten, die von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) vorgegeben werden. «Swiss überprüft diese Daten laufend mit den selbst erfassten Flugdaten wie zum Beispiel dem effektiven Treibstoffverbrauch und kann die Vorgaben der EASA dadurch bestätigen», so Pelzer.

Die Gewichtsverteilung macht die für die Planung zuständige Abteilung anhand genauer Vorgaben über die optimale Verteilung der Fracht. Unterstützt werden sie durch eine Planungssoftware, die mit dem Check-in-System verbunden ist und die standardisierten Passagiergewichte und deren jeweilige Platzierung automatisch in die Gesamtrechnung einspeist. Das funktioniert anscheinend ziemlich gut: Noch nie musste ein Passagier aufgrund des Gewichts umplatziert werden, so Pelzer.

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veröffentlicht: 31. Mai 2023 19:48
aktualisiert: 1. Juni 2023 00:53
Quelle: Today-Zentralredaktion

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