In der argentinische Stadt Las Parejas schweben Hundertdollarscheine in der Luft und liegen unter Müll vergraben. Die Anwohnerschaft durchsucht den Abfall und sammelt für sich so ein kleines Vermögen.
#Neurona🇦🇷 Cada vez más son los curiosos que llegan a un basurero ubicado en el pueblo de Las Parejas, en el centro de Argentina, debido al rumor de un tesoro que se encuentra enterrado en los desechos, debido a que se vieron volar billetes de $100. pic.twitter.com/8JCffQar3P
— NeuronaSV (@NeuronaSV) July 27, 2022
Mülldeponie musste schliessen
In den letzten Tagen wurden auf der Mülldeponie mehr als 75'000 US-Dollar gesammelt, was zu einer riesigen Wühlaktion wurde. Deshalb mussten die Behörden die Anlage schliessen, wie der «Spiegel» berichtet.
«Ein Freund stieg aus seinem Lastwagen aus und sah einen knackigen 100-US-Dollar-Schein auf dem Boden. Er fiel uns auf, weil er in tadellosem Zustand war», sagte Federico Báez, einer der Empfänger des Geldscheins zur Nachrichtenagentur AFP. «Jeder von uns schnappte sich einen Teil. Es war wie ein Spiel, bei dem es darum ging, wer die meisten Scheine ergattern konnte. Wir bekamen etwa 10'000 US-Dollar für uns sechs», so Báez.
Schrank ohne Erben weggeworfen
Ob die Finder ihre Beute behalten dürfen, ist nicht bekannt. Eine Theorie, die in den sozialen Medien die Runde macht, besagt, dass das Geld in einem Geheimfach eines Schranks versteckt war. Dieser sei nach dem Tod seines Besitzers ohne Erben weggeworfen worden.
In Argentinien, das seit langem von einer hohen Inflation geplagt wird und in dem ein tiefes Misstrauen gegenüber dem Bankensystem herrscht, ist es üblich, dass die Menschen Bargeld in Dollar in ihren Häusern aufbewahren.
Grüner Wahnsinn
Der Bürgermeister von Las Parejas, Horacio Compagnucci, sagte, seine Stadt sei von etwas betroffen, das er als «grünen Wahnsinn» bezeichnete. In einem Kontext, in dem das Land aus wirtschaftlicher Sicht eine schwierige Zeit durchmacht, sei das Wort Dollar in aller Munde, sagte er gegenüber AFP.
Die Argentinier leben seit 2019 unter Devisenkontrollen, da die Regierung versucht, ihre Devisenreserven aufzustocken. Die Regeln wurden immer strenger, bis zu dem Punkt, an dem jeder Einzelne nicht mehr als 200 US-Dollar pro Monat kaufen darf.
(hap)