Die Hinweise seien direkt unter den Ortseingangsschildern montiert worden, schrieb Innenminister Mariusz Kaminski am Donnerstagabend auf Twitter und postete dazu Fotos. An den Zufahrtsstrassen zu dem drei Kilometer breiten Streifen habe die Polizei Kontrollposten eingerichtet, sagte der Verwaltungschef der Woiwodschaft Podlachien. Betroffen sind 183 Ortschaften.
Polen hatte am Donnerstag für eine Dauer von 30 Tagen den Ausnahmezustand in der Grenzregion verhängt. Das EU-Land reagierte damit auf die illegale Einreise vieler Migranten aus dem östlichen Nachbarland. Journalisten, Vertreter humanitärer Organisationen und andere Ortsfremde haben nun zu der Region keinen Zutritt.
Die Regierung in Warschau beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.
Allein am Donnerstag registrierte Polens Grenzschutz 130 Versuche einer illegalen Grenzüberquerung, wie eine Sprecherin der Behörde am Freitag sagte. In 110 Fällen sei es gelungen, diese zu vereiteln, 20 Personen seien festgenommen worden.