«Niedrigere Geschwindigkeiten senken den CO2-Ausstoss massiv und könnten tausende Leben retten», sagte die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Kerstin Haarmann, am Dienstag in Berlin laut Mitteilung. Trotzdem kämpfe die «Raser-Lobby» gegen sicherere Autobahnen, und die Politik mache es durch Nichtstun den Kommunen unnötig schwer, Tempo 30 einzuführen. Dem Bündnis gehören Umweltverbände, die Gewerkschaft der Polizei Nordrhein-Westfalen sowie Verkehrssicherheitsverbände an.
Ein generelles Tempolimit ist in Deutschland politisch höchst umstritten. Grüne, Sozialdemokraten und Linke sind dafür, Christdemokraten, Liberale und die rechtspopulistische AfD sind dagegen. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte Forderungen danach klar zurückgewiesen. «Die Argumentation für ein generelles Tempolimit ist ein politisches Kampfinstrument, für manche sogar ein Fetisch», hatte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Die deutschen Autobahnen seien die sichersten Strassen der Welt.
Das Bündnis dagegen fordert neben einem generellen Tempolimit auf Autobahnen auch, die Höchstgeschwindigkeit ausserhlab von Ortschaften auf 80 Stundenkilometer zu senken sowie innerstädtisch eine Regelgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer einzuführen. Die Bundestagswahl ist am 26. September.