Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Die Todesfahrt in Berlin, bei der eine Lehrerin ums Leben kam und 14 Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, war laut dem deutschen Bundeskanzler Scholz eine «Amoktat». «Die grausame Amoktat an der Tauentzienstrasse macht mich tief betroffen», schrieb der SPD-Politiker am Mittwochabend bei Twitter. Ebenso nannte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger den Vorfall.
Die grausame Amoktat an der #Tauentzienstraße macht mich tief betroffen. Die Reise einer hessischen Schulklasse nach Berlin endet im Alptraum. Wir denken an die Angehörigen der Toten und an die Verletzten, darunter viele Kinder. Ihnen allen wünsche ich eine schnelle Genesung.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) June 8, 2022
Auch zum Fahrer des silbernen Renault Clio weiss man mittlerweile mehr: Der 29-jährige Deutsch-Armenier G. H. soll laut Angaben seiner Schwester «schwerwiegende Probleme» haben, wie die «Bild» sie zitiert.
«Psychisch beeinträchtigt»
So schreibt Innensenatorin Spranger auf Twitter, das Geschehen an der Tauentzeinstrasse sei «nach neuesten Informationen» eine Tat eines «psychisch beeinträchtigten Menschen». Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Es gibt Indizien, die die Theorie eines psychischen Ausnahmezustands stützen», wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt. Es handle sich aber nur um eine von mehreren möglichen Versionen.
Innensenatorin Iris Spranger: "Bin wieder in meiner Lagezentrale: Nach neuesten Informationen stellt sich das heutige Geschehen an der #Tauentzienstrasse als eine Amoktat eines psychisch beeinträchtigten Menschen dar."
— Senatsverwaltung Inneres, Digitalisierung & Sport (@Innensenatorin) June 8, 2022
Das Auto selbst gehörte dabei nicht dem Fahrer, sondern war auf seine Schwester geschrieben. Kurz nach der Tat durchsuchten Spezialeinheiten sowohl die Wohnung des Fahrers als auch die seiner Schwester, konnten aber nichts Verdächtiges finden.
Der Fahrer soll der Polizei nach wegen mehrerer Delikte bekannt gewesen sein, jedoch nicht in Zusammenhang mit Extremismus oder schweren Straftaten.
Kein Bekennerschreiben
Noch am Mittwochabend erklärte Berlins regierende Bürgermeistern Franziska Giffey im ZDF-«heute Journal», dass in dem Wagen kein Bekennerschreiben gefunden worden ist. «Es gibt entgegen der Aussagen, die zwischendurch mal kamen, kein Bekennerschreiben», sagte die SPD-Politikerin.
Es seien auf der Rückbank des Wagens nur zwei Plakate gefunden worden. Ob diese mit der Tat zusammenhängen würden und ein mögliches politisches oder religiöses Motiv deutlich machten, sei noch nicht klar. «Wir haben in den ersten Vernehmungen da auch noch keine klaren Aussagen bekommen.» Die Polizei ermittelt nach Giffeys Worten in alle Richtungen.
Update folgt.