«In einer Zeit, in der zu viele Staats- und Regierungschefs der Welt schweigen, gibt es einen Mann, der deutlich und mit grosser moralischer Klarheit spricht - und das sind Sie, Herr Präsident», sagte Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, am Donnerstagabend (Ortszeit) im New Yorker Leo-Baeck-Institut in seiner Laudatio.
Die Auszeichnung sei eine «grosse Ehre» und erfülle ihn mit «tiefer Demut», sagte Steinmeier. «Unsere Verantwortung vor der Geschichte ist Teil unserer Identität. Sie kennt keinen Schlussstrich und keine Relativierung. Wir dürfen in Deutschland keinen Antisemitismus dulden. Dafür werde ich weiter kämpfen, als Staatsoberhaupt dieses Landes und als Mensch.»
Die nach dem deutschen Rabbiner Leo Baeck benannte Auszeichnung wird seit rund 40 Jahren verliehen. Frühere Preisträger waren unter anderem die derzeit noch geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel und Steinmeiers Vorgänger Joachim Gauck.
Steinmeier war mit seiner Frau Elke Büdenbender nach New York gereist. Gemeinsam hatten sie am Donnerstagmorgen bereits Mahnmal und Museum zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 im Süden Manhattans besucht.