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Darum greift Wolodymyr Selenskyj jetzt knallhart durch

Massenentlassungen

Darum greift Wolodymyr Selenskyj jetzt knallhart durch

· Online seit 19.07.2022, 07:43 Uhr
Der ukrainische Präsident entlässt nach dem Geheimdienstchef nun weitere Mitarbeitende aus dem Sicherheitsapparat. Er wirft ihnen Verrat vor – sie hätten mit dem Feind kooperiert. Dass Beziehungen zu Russland bestehen, ist allerdings nichts Neues.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Montag den Chef des Geheimdiensts, Iwan Bakanow, sein Freund aus Jugendtagen, sowie die oberste Riege der Generalstaatsanwaltschaft entlassen. Weniger als 24 Stunden später folgen die nächsten Entlassungen: Dran glauben müssen gemäss Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 28 weitere Geheimdienstmitarbeitende, die unterschiedliche Posten und Funktionen belegt hatten.

Wie das SRF berichtet, soll nun auch klar sein, weshalb Selenskyj sich zu diesen Massnahmen entschieden hat. Die Geheimdienstmitarbeitenden sollen nämlich in den von Russland besetzten ostukrainischen Gebieten geblieben sein – und dort mit dem Feind kollaboriert haben. Für Selenskyj hätten sie dadurch «Verrat» betrieben.

Russen wussten von Minenfeldern

Wie SRF-Auslandredaktor David Nauer einschätzt, seien dutzende Leute des Sicherheitsapparats zu den Russen «übergelaufen». Verräter in den eigenen Reiehn seien vor allem im Süden der Ukraine ein Problem, oder zumindest ein Problem gewesen, so Nauer.

Von der besetzten Halbinsel Krim aus waren die Russen sehr früh ins ukrainische Kernland vorgedrungen – dabei hätten sie offenbar Hilfe aus dem ukrainischen Geheimdienst bekommen. Die Russen hätten etwa gewusst, wo sich ukrainische Minenfelder befanden und konnten diese umfahren.

Verbindungen zur «alten Zentrale» blieben bestehen

Zudem gelang es Russland, die Stadt Cherson «mühelos» zu erobern, weil eine wichtige Brücke über dem Fluss Dnepr entgegen der Anweisungen von oben nicht gesprengt wurde. Der «Verrat» der Geheimdienstmitarbeitenden habe den Russen sozusagen die Tür zur Ukraine geöffnet, glaubt Nauer.

Dass der Sicherheitsapparat der Ukraine (oder zumindest ein Teil davon) Nähe zu Russland zeigt, liege aber auch an der Vergangenheit und sei nichts Neues, so Nauer weiter: «Der ukrainische Geheimdienst ist eigentlich eine Nachfolgesektion des sowjetischen KGB. Es gibt noch Leute, die sozusagen Verbindungen zur alten Zentrale in Moskau haben.»

(mhe)

veröffentlicht: 19. Juli 2022 07:43
aktualisiert: 19. Juli 2022 07:43
Quelle: Today-Zentralredaktion

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