Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi
Während der Veranstaltung am Donnerstagabend waren mehrere Menschen durch Schüsse getötet oder verletzt worden. Laut der Polizei starben acht Personen. Weitere Personen seien teils schwer verletzt worden. Der Täter sei offenbar auch tot – seine Tat stuft die Polizei nach Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoklauf ein. Die Hintergründe waren auch am Freitagmorgen zunächst unklar.
Nach ersten Erkenntnissen wurde in einer Kirche in der Straße Deelböge im Stadtteil #GroßBorstel geschossen. Dabei wurden mehrere Menschen schwer verletzt, einige sogar tödlich. Wir sind mit einem Großaufgebot an Kräften vor Ort. Weitere Informationen folgen. #schießerei #h0903
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) March 9, 2023
Die Polizei richtete ein Hinweisportal ein. Auf der Webseite https://hh.hinweisportal.de/ könnten «Fotos und Videos zur Tat oder relevanten Ereignissen in diesem Zusammenhang hochgeladen werden», teilte die Polizei Hamburg auf Twitter mit.
«Gedanken bei Opfern und Angehörigen»
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich «erschüttert» über die Tat im Hamburger Stadtteil Alsterdorf. «Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei den Opfern und ihren Angehörigen, bei den Gemeindemitgliedern und auch bei den Einsatzkräften», sagte Faeser der Deutschen Presse-Agentur. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich ebenfalls bestürzt. «Die Meldungen aus Alsterdorf / Gross Borstel sind erschütternd», schrieb Tschentscher bei Twitter. «Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl.»
Zur Zahl der Toten äusserte sich die Polizei am Freitagmorgen: «Es wurden nach jetzigem Stand acht Personen tödlich verletzt, darunter offenbar auch der mutmassliche Täter.» Die Toten hätten alle Schussverletzungen. Weitere Menschen seien teils schwer verletzt worden, so die Polizei weiter.
«Es waren vier Schussperioden»
Eine Nachbarin berichtete von mehreren Schüssen bei der Veranstaltung der Zeugen Jehovas. «Es waren ungefähr vier Schussperioden. In diesen Perioden fielen immer mehrere Schüsse, etwa im Abstand von 20 Sekunden bis einer Minute», berichtete Studentin Lara Bauch. Später seien Menschen von Polizisten an Händen und Füssen auf die Strasse getragen worden.
Vier Stunden nach den tödlichen Schüssen betrat schliesslich die Spurensicherung in der Nacht den Tatort. Auch um 4.15 Uhr morgens waren sie am Freitag noch in dem dreistöckigen Gewerbegebäude unterwegs. Streifenwagen hatten den Tatort zuvor weiträumig abgesperrt. Beamte mit Maschinenpistolen sicherten den Bereich zusätzlich ab.
Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Zeugen Jehovas war für den Donnerstagabend eine von zwei wöchentlichen Zusammenkünften angekündigt. Polizeiangaben zufolge hatten mehrere Menschen die Veranstaltung besucht.
(jos/sda)