Mister und Miss Corona

Das sind die «Daniel Kochs» im Rest der Welt

· Online seit 13.08.2022, 11:04 Uhr
In der Schweiz gab es lange keine Corona-Konferenz ohne Daniel Koch. Aus diesem Grund nannte man ihn auch nach seiner Pensionierung noch «Mister Corona». Doch wusstest du, dass auch andere Länder einen Mister oder eine Miss Corona hatten? Wir stellen sie dir vor.
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Daniel Koch

Vor seiner Zeit beim Bund arbeitete Daniel Koch als Arzt. Von 2008 bis 2020 war er Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit. Der mittlerweile 67-Jährige wurde in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung vom Schweizer Volk oder mindestens der Medien als «Mister Corona» betitelt. Koch setzt sich jedoch nicht nur für das gesundheitliche Wohl der Menschen ein, sondern auch für das der Tiere. Der gebürtige Thuner ist Mitglied bei «Certodog», eine Stiftung für das Wohl des Hundes. Er selbst hat zwei Hunde.

Karl Lauterbach

Wer die deutschen Medien während Corona mitverfolgt hat, hörte sicherlich das eine oder andere Mal den Namen Karl Lauterbach. Er war als Bundestagsabgeordneter bereits eine wichtig Stimme in der Pandemie-Bekämpfung. Lauterbach ist Gesundheitsökonom und Politiker und seit Ende 2021 Bundesminister für Gesundheit im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz. In den deutschen Medien gab es niemanden, der öfters als Experte in Interviews zum Thema Corona auftrat, als Lauterbach. Er setzte sich für strengere Corona-Massnahmen ein und geriet deshalb auch oft in die Kritik.

Von Amtes wegen war aber Christian Drosten der eigentliche «Daniel Koch Deutschlands». Drosten hat als versierter Virologe wissenschaftlicher Berater der deutschen Regierung. Mit seiner Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit hat er sich immer wieder zur Zielscheibe von Corona-Skeptikern gemacht. Er wurde sogar mit dem Tod bedroht.

Wolfgang Mückstein

In Österreich gab es während der Corona-Pandemie so einige «Mister Coronas». Kaum hat einer sein Amt neu angetreten, lag die Kündigung bereits wieder auf dem Tisch. Nach dem Rücktritt im April 2021 des ehemaligen Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Rudolf Anschober, rückte Mückstein nach. Jedoch gab er bereits im März 2022 seinen Rücktritt. Er begründete dies damit, dass er und seine Familie ständig aufgrund seiner Massnahmen-Entscheidungen bedroht werden. Trotzdem hat Mückstein Österreich durch die schwerste Zeit der Corona-Pandemie gebracht und gilt als «Mister Corona».

Anders Tegnell

Der Mann aus dem schwedischen Uppsala ist Arzt und war von 2013 bis 2022 Staatsepidemiologe der schwedischen Behörden für öffentliche Gesundheit. Zu Beginn seiner Beraterrolle setzte er auf die freiwilligen Massnahmen der Bevölkerung. Deshalb stand Tegnell vor allem in Fachkreisen in der Kritik.

Fahrettin Koca

Auch in der Türkei gab es während der Coronapandemie einen Mann, der ständig über die Corona-Lage informierte. Koca hat an der Universität Istanbul Medizin studiert und ist der Leibarzt von Präsident Erdogan. Seit dem Juli 2018 ist er Minister für Gesundheit in der Türkei und brachte das Land durch die Corona-Pandemie. Für Aufsehen sorgte im Land Anfangs 2021 der eigene Corona-Impfstoff Turkovac. Führende Experten aus dem eigenen Land hatten jedoch erhebliche Zweifel an dem neuen Vakzin. Die türkische Ärztekammer weigert sich deshalb, eine Impfung mit Turkovac zu empfehlen. Erdogan und Koca rühmten sich jedoch mit dem landeseigenen Impfstoff und empfahlen ihn den Türken.

Anthony Fauci

Der «Mister Corona» aus den USA ist Anthony Fauci. Der Immunologe stammt aus New York, wo er auch mehrere Jahre als Arzt im New York Hospital praktizierte. Seit 1984 ist Fauci der Direktor des National Institute of Health. Immer wieder hat das nähere politische Umfeld des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Kritik an Fauci ausgesetzt. So warf beispielsweise der Handelsberater Trumps dem US-«Mr. Corona» unzählige Fehleinschätzungen zur Coronavirus-Krise vor. Zeitweise waren die Konflikte zwischen dem Präsidenten und Fauci so gross, dass sie nur noch über den damaligen Vizepräsidenten kommunizierten. Seit dem 20. Januar 2021 ist Fauci der «Chief Medical Advisor to the President», also der medizinische Berater des Präsidenten, Joe Biden.

Sajid Javid

Javid wurde erst im Jahr 2021 Gesundheitsminister im Kabinett Boris Johnson und blieb dies bis zu seinem Rcktritt am 5. Juli 2022. Kurz nach seiner Amtsaufnahme geriet er durch einen Tweet zum ersten Mal in die Kritik. Darin soll er Opfer der Coronapandemie unterstellt haben, dass sie zu schwach gewesen seien, um gegen das Coronavirus zu kämpfen. Nach wenigen Tagen entschuldigte sich Javid in einem zweiten Post, über seine Aussage.

Roberto Speranza

Speranza ist während der Corona-Pandemie der wortwörtliche Hoffnungsträger Italiens. Speranza ist nämlich das italienische Wort für Hoffnung. Seit September 2019 ist er Gesundheitsminister von Italien. Hoffnung brauchten die Italiener vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie, denn das Land wurde hart von dem Virus getroffen. Viele Italiener warfen dem Staat Versagen und mangelnde Vorbereitung vor. Das unter anderem, weil der nationale Pandemieplan Italiens aus dem Jahr 2006 stammte.

Jacinda Ardern

In Neuseeland ist der «Mr. Corona» eine «Ms. Corona» und trägt den Namen Jacinda Ardern. Sie ist die 40. Premierministerin von Neuseeland. Die von ihr ausgesprochenen zielgerichteten Massnahmen gegen die COVID-19-Pandemie sorgten weltweit für grosse Bekanntheit: Nach einem strengen zweimonatigen Lockdown erklärte Ardern Neuseeland am 8. Juni 2020 als Covid-frei. Bis dahin waren 1504 Infektions- und 22 Todesfälle bekannt geworden. Nur wenige Tage nach der Verkündung wurde jedoch klar, dass zwei Einreisende aus Grossbritannien das Virus erneut eingeschleppt hatten.

(red.)

veröffentlicht: 13. August 2022 11:04
aktualisiert: 13. August 2022 11:04
Quelle: ArgoviaToday

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