Twitter hat das Kaufangebot von Elon Musk angenommen. Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, übernimmt der Tesla-Chef das Soziale Netzwerk für 44 Milliarden Dollar. Musk will Twitter von der Börse nehmen und zu einem Privatunternehmen machen. Musk bekundete vor rund zehn Tagen die Absicht, Twitter übernehmen zu wollen .
An der Wall Street wurde der Handel mit Twitter-Aktien kurz vor Veröffentlichung der Stellungnahme ausgesetzt. Als Begründung hiess es dort, man erwarte «wichtige News». Mittlerweile ist der Handel allerdings wieder aufgenommen worden.
Seit Sonntag gab es Gespräche
Der Milliardär sagt zudem in einem Statement, Twitter habe ein enormes Potenzial, welches er nun vollständig ausschöpfen wolle. Der Verwaltungsrat von Twitter wollte zunächst verhindern, dass Elon Musk Twitter vollständig übernimmt. Daraufhin führte er eine Gegenmassnahme ein, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald die Beteiligung eines Angreifers wie Musk 15 Prozent überschreitet. Musk erklärt sein Interesse mit angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst, die er abstellen wolle.
Seit Sonntag liefen dann aber dennoch Gespräche zwischen beiden Seiten. Offensichtlich haben sich die beiden Parteien nun geeinigt.Musk selbst deutete die Übernahme am frühen Montagabend bereits in einem Tweet an:
I hope that even my worst critics remain on Twitter, because that is what free speech means
— Elon Musk (@elonmusk) April 25, 2022
Der 50-Jährige präsentierte in der vergangenen Woche Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen. Musk ist die mit Abstand reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht aber fast ausschliesslich aus Aktien von Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX, so dass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste.
«Globale Plattform für Redefreiheit»
Musk zählt zu den aktivsten prominenten Twitter-Nutzern und hat rund 83 Millionen Follower. Er kündigte an, Twitter zu einer «globalen Plattform für Redefreiheit» machen zu wollen, weil dies wichtig für die Zivilisation sei. Musks Versprechen einer lockeren Regulierung sorgten für Kritik von Experten.
Auch die Reaktionen im Netz lassen nicht lange auf sich warten:
Twitter heisst jetzt X AE A-XII X, sonst ändert sich nix.
— uǝɹɹǝʍ ɐuıʇʇǝq 🕊 (@Frau_W) April 25, 2022
Elon Musk kauft #Twitter.
— Michael Mayr (@Nightmare_Keks) April 25, 2022
Im Appstore kann man die App auch kostenlos bekommen
Elon Musk kann jetzt die Karriere einer ganzen Generation retten und Twitter einfach löschen.
— niko (@replayNIKO) April 25, 2022
Elon Musk wollte Twitter doch nur haben, um seine Followerzahl zu verbessern.
— mare (@mareWieMeer) April 25, 2022
Seine Kritik am Stand der Redefreiheit bei Twitter findet bei Anhängern von Ex-Präsident Donald Trump und anderen US-Konservativen Anklang. Sie wettern schon lange unter anderem dagegen, dass Twitter und andere Online-Plattformen gegen Falschinformationen rund um das Coronavirus sowie Trumps ungedeckte Wahlbetrugsvorwürfe vorgingen.