Klimawandel

Experten melden Rekordtemperaturen in der Antarktis

· Online seit 20.03.2022, 06:31 Uhr
Im Osten der Antarktis sind in den vergangenen Tagen ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen worden, die Experten zufolge mehr als 30 Grad Celsius höher waren als für die Jahreszeit üblich.
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Die Forschungsstation Dome Concordia in einer Höhe von 3000 Metern habe am Freitag einen «Hitze»-Rekord von minus 11,5 Grad Celsius registriert, teilte der Meteorologe Etienne Kapikian von Météo-France am Samstag auf Twitter mit.

Üblicherweise fallen die Temperaturen in der Antarktis mit dem Ende des Sommers auf der Südhalbkugel. Die Station Dumont d'Urville registrierte mit 4,9 Grad Celsius eine Rekordtemperatur für den Monat März. Am kältesten war der 18. März mit 0,2 Grad plus.

Historisches Ereignis

Um diese Jahreszeit liegen die Temperaturen normalerweise bereits unter Null. Das ungewöhnlich milde Wetter im Osten des eisigen Kontinents sei ein «historisches Ereignis», erklärte Gaetan Heymes von Météo-France.

«Dies ist der Moment, in dem die Temperaturen nach der Sommersonnenwende im Dezember schnell fallen sollten», erklärte der Geowissenschaftler Jonathan Wille aus Grenoble auf Twitter. «Diese Hitzewelle in der Antarktis verändert das, was wir für das antarktische Wetter für möglich hielten», fügte er hinzu.

Pole heizen sich schneller auf als der Rest des Planeten

Auch wenn es im Moment eines Ereignisses nicht möglich ist, dieses auf den Klimawandel zurückzuführen, ist eines der deutlichsten Anzeichen für die Erderwärmung die Häufung und Intensivierung von Hitzewellen. Die Pole heizen sich dabei schneller auf als der Rest des Planeten, auf dem die Durchschnittstemperatur 1,1 Grad Celsius über dem Niveau des vorindustriellen Zeitalters liegt.

veröffentlicht: 20. März 2022 06:31
aktualisiert: 20. März 2022 06:31
Quelle: sda

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