Kanarische Inseln

Flüchtende verharren 11 Tage lang auf dem Ruder eines Tankers

· Online seit 29.11.2022, 12:39 Uhr
Die spanische Küstenwache auf den Kanarischen Inseln musste Anfang der Woche drei Migranten vom Ruder eines riesigen Öltankers holen. Die Männer hatten über zehn Tage auf dem Ruder gesessen und darauf die Überfahrt von Nordafrika nach Spanien gemacht.
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Bilder, die gerade vor allem auf Twitter für Aufruhr sorgen, zeigen drei Männer auf dem Ruder des riesigen Öl- und Chemikalientanker Alithini II. Als dieser am Montag nach einer elftägigen Reise von Lagos in Nigeria in Las Palmas auf den Kanaren eintraf, erspähte die spanische Küstenwache drei blinde Passagiere.

Die ganze Reise über hatten sich drei Männer auf dem Ruder des Tankers gehalten, nur wenige Meter über Wasser. Eine lebensgefährliche Aktion. Die Männer wurden in Las Palmas vom Ruder geholt und daraufhin wegen Dehydrierung in ein Krankenhaus gebracht, wie die spanische Nachrichtenagentur EFE berichtet.

Es ist nicht das erste Mal, dass Migranten versuchen, sich auf dem Ruder eines Schiffes zu verstecken und es so nach Europa zu schaffen. Im Oktober 2020 versteckten sich vier Personen auf dem Ruder eines Öltankers aus Lagos und hielten sich 10 Tage lang versteckt, bevor die Polizei sie entdeckte.

Die Zahl der Migranten, die von Nordafrika auf die Kanarischen Inseln gelangen, hat seit 2019 wieder deutlich zugenommen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert hier spanische Quellen, wonach die Migration auf dem Seeweg auf die Kanaren in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 51 % zugenommen hat.

veröffentlicht: 29. November 2022 12:39
aktualisiert: 29. November 2022 12:39
Quelle: Today-Zentralredaktion

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