Mallorca

Flüchtling simuliert Diabetesschock, damit seine Freunde nach Spanien können

· Online seit 06.11.2021, 14:22 Uhr
Um illegal nach Spanien zu kommen, spielte ein Passagier einen Diabetesschock vor, sodass das Flugzeug in Mallorca zwischenlanden musste. Kurz nach der Landung sprangen 23 Passagiere aus dem Flugzeug und versteckten sich auf der Rollbahn.
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Am Freitagabend war eine marrokanische Passagiermaschine notfallmässig in Mallorca gelandet. Offiziell, weil ein Passagier einen Diabetesschock hatte. Die Maschine war auf dem WEg von Casablanca nach Istanbul. Kurz nach der Landung sprangen 23 Passagiere aus dem Flugzeug und versteckten sich auf der Rollbahn. 

Der Flughafen Son Sant Juan hatte wegen der Menschen auf dem Rollfeld am Freitagabend für mehr als drei Stunden alle Starts und Landungen stoppen müssen. Bis der Flugbetrieb gegen 23.30 Uhr wieder aufgenommen werden konnte, mussten 27 anfliegende Maschinen zu anderen Flughäfen wie auf Ibiza, in Barcelona oder Valencia umgeleitet werden, 20 Starts verzögerten sich um Stunden. 

Doch der angeblich unter einem Diabetesschock stehende Passagier erwies sich im Krankenhaus als kerngesund. Die Behörden gingen daher davon aus, dass es sich um eine geplante Aktion einer Gruppe von Passagieren handelte, die die Notlandung absichtlich herbeigeführt hatte, um illegal nach Spanien zu kommen.

Die aus dem Flugzeug ausgestiegenen Migranten würden nun so behandelt, wie Menschen, die auf kleinen Booten unter Lebensgefahr aus Nordafrika über das Mittelmeer nach Spanien kommen, sagte die Polizei. Diese werden registriert und kommen in eine Erstaufnahmeeinrichtung. Dann wird ein Verfahren zur Rückführung in das Herkunftsland eröffnet, das durch einen Antrag auf Asyl oder Gewährung von Schutz als Flüchtling gestoppt werden kann. Nur der vermeintlich Kranke müsse mit einem Strafverfahren wegen des Verdachts der Begünstigung illegaler Einreise und Verstosses gegen das Ausländergesetz rechnen, hiess es. Die betroffene marokkanische Maschine flog am frühen Samstagmorgen in die Türkei weiter.

veröffentlicht: 6. November 2021 14:22
aktualisiert: 6. November 2021 14:22
Quelle: sda

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