Betroffen waren am Freitag die Häfen von Calais, Saint-Malo und Ouistreham. Jeweils für rund eine Stunde blockierten Fischer mit ihren Booten den Verkehr der Fähren. Bei der Blockade der Zufahrt zum Terminal für den Eisenbahn-Kanaltunnel stauten sich am Nachmittag Lastwagen auf den Autobahnspuren.
In der Auseinandersetzung geht es um Fischereilizenzen für französische Fischer vor den Kanalinseln Jersey und Guernsey, die der britischen Krone unterstehen. Die Inseln liegen sehr viel näher an der französischen Küste als an der englischen.
Seit dem EU-Austritt Grossbritanniens müssen Frankreichs Fischer Lizenzen beantragen. Weil diverse Anträge abgelehnt wurden, wirft Frankreich Grossbritannien vor, sich nicht an die Brexit-Abmachungen zu halten. London weist dies zurück.
«Wir blockieren die Exporte, alles was aus Frankreich kommt und der Europäischen Union Richtung England, um vor allem die britische Bevölkerung zu erreichen, damit sie versteht, was sich hier abspielt», sagte der Regionalvorsitzende des Fischereiverbands, Olivier Leprêtre. «Seit dem 1. Januar haben die Engländer Zugang zum europäischen Markt und wir haben keinen Zugang zum Wasser, so wie das im Vertrag unterschrieben war.»