Damit wolle man erfolgreicher für die Gleichberechtigung der Geschlechter eintreten, erklärte Italiens Ministerin für Chancengleichheit und Familie, Elena Bonetti, am Donnerstagabend in der norditalienischen Küstenstadt Santa Margherita Ligure. Es war die erste Konferenz überhaupt im Rahmen der G20 zu diesem Thema. Sie müsse ein Meilenstein für die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) sein, um grundlegende Rechte von Frauen zu stärken und der Gewalt gegen sie ein Ende zu setzen.
Deutschland war mit der Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Juliane Seifert, vertreten. Auf der Konferenz wurde laut Bonetti deutlich, wie komplex das Thema Gleichberechtigung ist und wie wichtig deshalb eine Zusammenarbeit der G20-Staaten wäre. Frauen seien ausserdem während der Corona-Pandemie besonders betroffen gewesen. Sie forderte, Stereotypen zu beseitigen, damit Frauen mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt erhielten.
Auch die Lage der Frauen im kürzlich von den militant-islamistischen Taliban zurückeroberten Afghanistan war Thema. Ministerpräsident Mario Draghi liess zum Auftakt der Konferenz eine Mitteilung verlesen, in der er darauf verwies, dass afghanische Frauen und Mädchen kurz davor stünden, Freiheit und Würde zu verlieren. Die G20 müssten vor allem deren Recht auf Bildung wahren sowie den Fortschritt, der in den vergangenen 20 Jahren erreicht worden sei. Italien hält derzeit den Vorsitz der G20. Ende Oktober ist der G20-Gipfel in Rom geplant.